Von allen guten und bösen Geistern verlassen

In jedem Fall führt selbstgemachtes Sushi zu einem großen Lerneffekt. Bis auf das Equipment halten sich die Kosten auch in Grenzen.

Man lernt nie aus

Gut einen Monat nach meinem Sushi-Kurs an der VHS Emden wagte ich gestern endlich den großen Schritt. Selbstgemachtes Sushi ohne Beaufsichtigung durch einen Profi. Länger hätte ich nicht warten dürfen, denn schneller als mir lieb ist setzt das Vergessen wichtiger Schritte ein. Man kann so viel über selbstgemachtes Sushi lesen, sich auch zahlreiche Videos dazu ansehen — am Ende kommt es einfach darauf an, sich selber ran zu wagen.

Im Vorfeld schwirrte mir einiges durch den Kopf. Nicht nur Equipment, sondern auch Zubereitung und die Zutaten. Die wichtigste darunter ist eindeutig der Fisch. Der soll ja so teuer sein. Aber dazu später mehr.

Bereits vor dem Sushi-Kurs kaufte ich mir ein ordentliches Messer — leider aus Geiz mit einer zu kurzen Klinge. Nach dem Abend in der VHS war ich dann etwas schlauer. Auf Borkum im Urlaub diskutieren meine Frau und ich dann, was wir an Equipment unbedingt benötigen würden. Fast ein Must-have für selbstgemachtes Sushi ist ein Reiskocher. Wir haben uns für das digitale Modell von Reishunger.de entschieden.

Fisch ist Vertrauenssache

Dazu bestellten für wir unser erstes selbstgemachtes Sushi die Sushi-Premium Box, eine Waschschüssel für den Reis (absolut empfehlenswert) so wie eine Hangiri Holzschüssel — kann ich auf jeden Fall empfehlen, denn darin kühlt der Reis deutlich besser ab. Insgesamt wechselte bei der Bestellung ein ordentlicher Batzen Geld seinen Besitzer. Wäre es nach mir gegangen, hätte es auch ein günstigerer Reiskocher sein können. In der Diskussion mit meiner Frau stellte sich jedoch heraus, dass wir auf keinen Fall zweimal kaufen wollten. Schließlich essen wir auch Reis über Sushi hinaus.

Kommen wir aber zum Fisch. Für mich ist Fisch Vertrauenssache. Nicht nur aufgrund einiger unschöner Erlebnisse mit Fisch. Gerade bei Sushi ist die Qualität enorm wichtig. Wer irgendwo Fisch kauft, hat es am Ende nicht besser verdient. Unsere erste Anlaufstelle gestern war der Wochenmarkt in Emden. Dort kam aber genau das nicht auf, was für mich die Grundvoraussetzung ist. Der sympathische Fischhändler aus Norden hat auch noch keinen Stand auf dem Wochenmarkt in Emden. Bei Regionalmarkt vor ein paar Wochen an der Hochschule überzeugte er uns mit seinem Angebot.

Zum Glück gibt es in Emden Fisch-Feinkost Klaassen. Eine lange Schlange Kunden wie gestern ist für mich auch immer ein Indikator.

Tatsächlich günstiges selbstgemachtes Sushi

Bei Klaassen Fisch in Sushi-Qualität zu bekommen, ist überhaupt kein Problem. Es gibt sogar Wakame Seealgensalat, auf den stehe ich total. Für ein schönes Stück schottischen Lachs und ein gut 250g schweres Thunfisch-Filet habe zusammen rund 14 Euro bezahlt. Ehrlich, ich finde das nicht teuer. Nach der Erfahrung von gestern reicht das meiner Meinung nach auch für vier Personen, wenn man denn etwas besser schneidet als ich das tat. Zu zweit sind wir sehr satt geworden, haben aber auch gut die Hälfte des Fischs zu Sashimi verarbeitet.

Das wohl aufwändigste für selbstgemachtes Sushi ist der Reis. Insgesamt zwei Stunden braucht es, bis man fertigen Reis für Sushi hat. Gut eine Stunde im Reiskocher und dann noch mal so lange, bis er im Hangiri abgekühlt ist. Danach ist Handarbeit gefragt. Für die Maki. Futo Maki und Nigiri habe ich dann gute 45 Minuten Zeit benötigt. Alles in allem viel Aufwand im Verhältnis zur Zeit, die man fürs verspeisen braucht. Wer mal selber einen Sonntagsbraten gemacht hat, sieht das aber locker.

Auch wenn ich an der äußeren Form noch viel arbeiten muss, waren meine Frau und ich vom Ergebnis überzeugt. Für den Preis der Zutaten bekommen wir für zwei Personen in der Qualität kein Sushi im Restaurant.

Im Übrigen ist ein Grau- beziehungsweise Weißburgunder ein hervorragender Begleiter für günstiges selbstgemachtes Sushi. Wir hatten den JUST Juliane Eller & Stefan Winter dazu.

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