Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Letzte Woche auf einer Hochzeit wurde ich gefragt, wie ich es mit dem Schreiben halte. Konkret, mit welchen Tools ich den arbeiten würde. Kommt drauf an, war meine erste Antwort. Schreiben ist bei mir nicht gleich schreiben. Es kommt immer darauf an, für was ich gerade schreibe und wo ich bin bzw. womit ich unterwegs bin.

Der größte Teil meiner Blogartikel entsteht auf dem iPhone mit der Notiz-Applikation von Apple. Entweder schicke ich mir die Notiz dann selber per Mail zu, um sie im Büro oder zu Hause nach Beseitigung der schlimmsten Tippfehler online zu stellen, oder aber, wenn es nicht anders geht, nutze ich die WordPress Applikation. Das allerdings nur sehr ungern, denn sie ist einfach nicht rund genug, um damit zufriedenstellend das Blog zu verwalten.

Die t3n-Artikel, die ich seit über einem Jahr schreibe, entstehen allesamt mit Ulysses, einem Programm zu semantischen schreiben auf dem Mac. Dabei ist ein Schreibprojekt ein Projekt im Programm, das aus verschiedenen Dokumenten und Notizen besteht. Der große Vorteil aus meiner Sicht ist neben dem Verzicht auf eine WYSIWYG-Ansicht die Möglichkeit, in verschiedene Zielformate sauber zu exportieren. Für den schnellen Eindruck reicht ein PDF-Export, wer mehr möchte, lässt sich sein gesamtes Projekt als sauberes LaTeX-Dokument ausgeben. Auch Word und RTF ist möglich. Markierung, Bereichen und Textstielen lässt sich dann beim Export die Art der Auszeichnung zuweisen. Auch als Sammlung von Ideen und zur Dokumentation eines Webprojektes ist Ulysses das Tool meiner Wahl.

Im Rahmen des WordPress Buches, bei dem ich zum ersten Mal mit LaTeX in Kontakt kam (und seid dem nicht mehr die Finger davon lassen kann), haben Frank und ich die einzelnen Kapitel über ein vom Verlag gestellten Repository Server verwaltet. Durch die Versionierung konnte sehr schön den Änderungsverlauf verfolgen.

Diese Vorgehensweise habe ich mir für ein neues Projekt abgeschaut. Auf meinem MacBook Pro habe ich einen lokalen Subversion Server laufen. Der ausgecheckte Projektordner liegt dabei in meiner Dropbox. Das hat für mich den Vorteil, dass ich auch unterwegs via Netbook an die Texte komme und weiter arbeiten kann. Zu Hause habe ich dann auch am MacBook den neusten Stand, den ich dann wiederum einchecken kann. Das Format für das Projekt ist selbstverständlich LaTeX. Das hat zwei Gründe. Zum einen, weil es LaTeX-Editoren für Mac und Windows gibt und zum anderen handelt es sich bei LaTeX-Dateien um reine Text-Dateien. Damit können Änderungen im Text über Subversion genau verfolgt werden, ohne das sich das Dokument aufbläht wie eine Word-Datei. Schlank, flexibel und sicher, das ist die Philosophie dahinter.

Neugierige Leser werden sich vermutlich jetzt fragen, was das denn für ein neues Projekt ist. Nun, alles zu seiner Zeit. Ich möchte mich ungern mit etwas aus dem Fenster hängen, was auf der Hälfte der Strecke verhungert. Wenn es fertig ist, ist es fertig und dann gibt es hier auch einen Blog-Artikel dazu.

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