Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Sein gesammeltes Wissen sollte man nicht einem geschlossenen System anvertrauen. Notizen mit Markdown leben in Freiheit.

Noch Tunnelende am Licht

Home Office bedeutet auch an Tagen wie heute die notwendige Disziplin aufzubringen, am Schreibtisch zu sitzen. Draußen lockt das schönste Herbstwetter und lässt vergessen, dass es keine Sommer gegeben hat. Wer hier bereits länger ließ, kenn vermutlich meine Vorliebe für den Indian Summer.

Lassen wir aber das Wetter in Ruhe und kommen zum Thema. Mit dem Einzug des Synology NAS folgte kurze Zeit später auch mein Wechsel von Evernote zu Note Station. Möglicherweise geschah das etwas zu früh, denn erst nach Umzug und Löschung des Evernote Kontos stellte ich dann fest, dass ein paar Dinge doch etwas anders sind. So werden zum Beispiel PDFs nicht inline angezeigt.

Mitunter ist der Desktop Client von Note Station träge und hängt sich ab und an auf. Um es kurz zu sagen, das Gelbe vom Ei ist Note Station noch nicht. Allerdings wollte ich nicht wieder zurück zu einem bezahlten Clouddienst, sondern eine Lösung finden, die auf dem NAS selber (oder einem Raspberry Pi) läuft.

Da ich „zwischendurch“ auch noch Nextcloud als Docker Image auf dem NAS installiert hat, lag es für mich nahe, meinen digitalen Zettelkasten irgendwie daran anzubinden.

Statt proprietäre Formate Markdown

Dabei hatte sich bei mir im Kopf festgesetzt, auf jeden Fall Markdown als Format zu verwenden. Nextcloud kann es anzeigen und man kann auch direkt online bearbeiten, auch wenn ein paar Dinge fehlen.

Es kristallisierte sich entsprechend ein Szenario heraus. Alle meine Notizen, Idee, PDF-Dateien und Web-Clips neben gesammelten Lesezeichen sollten in der Nextcloud liegen. Dabei sollten möglichst viele der Dateiformate auch mit einem externen Editor dargestellt und bearbeitet werden.

An Lösungen wie etwa Joplin biss ich mir die Zähne aus.Die Anbindung via WebDAV bekam ich nicht zum laufen. Das lag allerdings nicht an meiner Konfiguration, da ich vorher bereits den Nextcloud Kalender, Kontakte und auch die Aufgaben an diverse Apple-Geräte mittels WebDAV eingebunden hatte.

Also warf ich erst mal die Flinte ins Korn und suchte weiter nach diversen Tools und Editoren für Markdown. Im Bereich der Applikation mit Unterstützung von WebDAV gibt es nicht sehr viele, die meisten setzten auf ihre eigene Cloud oder die iCloud. Bei sich ausschweigenden Beschreibungen hatte ich auch nicht jedes Mal Lust, Geld in den Ring zu werden, nur um die App auszuprobieren.

Zu meinem Glück gibt es auch noch andere Menschen auf der Welt, die vor einem sehr ähnlichem Problem standen. Mit meiner Vorstellung, mit ein Wissensmanagement-System auf der Basis von Markdown zu basteln, bin ich nicht alleine.

Starker Exot

Bei der Suche nach einem geeigneten Programm merkte ich dann gestern Abend, dass ich schon eins hatte. Völlig kostenlos für mehrere Plattformen verfügbar und mit zahlreichen Plug-ins auf die eigenen Bedürfnisse anpassbar.

Allerdings wäre ich nicht von selber auf die Idee gekommen, Visual Studio Code als Markdown Editor zu benutzen. Mit ein paar Erweiterungen ließ sich Visual Studio Code jedoch genau zu dem Werkzeug machen, was ich haben wollte.

Sobald ich in den nächsten Tagen etwas mehr Erfahrung gesammelt habe, werde ich noch mal im Detail auf meinen neuen Workflow eingehen.

Im Übrigen: Die Suchfunktion von Visual Studio Code ist erheblich besser als die von Note Station. Abgesehen davon bin ich jetzt auch die Aufgabenfunktion los, die ich bereits bei Evernote nur schlimm fand.

2 Kommentare

    1. Moin,

      lieber Jan, ganz herzlichen Dank für den Tipp! Das toppt meine bisherige Lösung und gibt es auch noch als mobile App. Es fehlt zwar noch eine deutsche Rechtschreibkorrektur und Einfügen der Bilder per drag & drop (gibt es vermutlich auch irgendwie), aber sonst einfach nur cool. Gerade gesehen: Die mobilen Apps funktionieren leider nicht mit WebDAV, aber gut. Bei meiner bisherigen Lösung musste ich mir auf dem iPad auch anders behelfen.

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