Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Zu den Begleiterscheinungen von Wettbewerben für Autoren gehört es, dass man das Schreiben eines Textes, einer Kurzgeschichte längst nicht alles ist. Abgesehen vom einzuhaltenden Thema gibt es formalen Anforderungen.

Neben der einzuhaltenden Anzahl an Wörter und Zeichen (Leerzeichen werden in der Regel mitgezählt), gilt es, den Text als so genannte Normseite zu formatieren. Das sind 30 Zeilen pro Seite mit 60 Zeichen je Zeile, so dass maximal 1.800 Zeichen auf einer Seite stehen. Wer mit einer Textverarbeitung wie OpenOffice oder LibreOffice arbeitet, kann sich eine entsprechende Vorlage herunterladen. Für andere Programme finden sich im Internet Tipps, wie sich das Dokument so formatieren lässt, dass es den Vorgaben entspricht. Notfalls lässt sich der eigene Text per Copy und Paste in so eine Vorlage übertragen – was vielleicht nicht elegant, aber sinnvoller ist als zu versuchen, seinem Schreibprogramm Tricks beizubringen, die es möglicherweise nicht lernen wird.
Die grösste Herausforderung ist aus meiner Sicht jedoch, sich selber eine Kurzbiographie zu schreiben, die nicht selten verlangt wird. Es ist wie eine Bewerbung auf kleinstem Raum, wo jeder Satz, jedes Wort sitzen sollte. Für so einen Text kann man mitunter mehrere Stunden brauchen, die einem furchtbar unkreativ erschein. Mein, vielleicht etwas mageres Ergebnis sah heute so aus:

Thomas Boley wurde 1971 in Wesel am Niederrhein geboren. Längst volljährig ging er 1993 nach Bielefeld, um dort 15 Semester Lehramt Primarstufe und Pädagogik zu studieren. Nach dem er mehrere Jahre im Bereich Erwachsenenbildung für einen ehemaligen Bergbaukonzern gearbeitet hatte, ist er derzeit bei einer Internetagentur als Texter und Senior Webentwickler beschäftigt. Zusammen mit seiner Frau lebt er in Köln. Seit mehr als acht Jahren schreibt er regelmäßig in seinem Blog „Jenseits des täglichen Wahnsinns“. Seit Ende 2010 arbeitet er an seinem ersten Kriminalroman.

Die gute Nachricht dabei ist, dass man so was nicht jedes Mal neu auf sich nehmen muss. Man kann Details verbessern, kann Daten ergänzen – wenn man denn einen Wettbewerb gewonnen oder einen Roman veröffentlicht hat. Die Rahmendaten bleiben aber stehen, zumindest dann, wenn man nicht Arbeitgeber oder Frau wechselt.

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