Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Neue Brettspiel-Projekte auf Kickstarter kommen und gehen. Was von denen vielen Neuheiten lohnt sich wirklich und wo von lässt man besser die Finger?

Aktuelle Wochenbeichte

Seit meiner letzten Beteiligung bei einem Projekt auf Kickstarter ist es etwas länger her. Die letzten beiden Spielen waren Solaris Mission (wird wohl irgendwann im Sommer bei mir eintrudeln) und Gentes — mehr zu dem Spiel später.

Bei vielen anderen Projekten hatte ich in den letzen Monaten den Igel in der Tasche. Klar, es gab auch Momente, wo ich mich geärgert habe, nicht dabei gewesen zu sein. Etwa bei Root und Brass. Während ich von Root mittlerweile eine Version besitze, die fast identisch ist zur Kickstarter-Version, werde ich zu einem akzeptablen Preis wohl nie an Brass Deluxe kommen. Auf die hochwertigen Pokerchips bin ich wirklich neidisch.

Es gab allerdings auch viel Brettspiele bei Kickstarter, wo ich ganz froh war, mich nicht beteiligt zu haben. Spiele die hauptsächlich durch viel Miniaturen glänzen aber sonst wenig Substanz aufbringen können, brauche ich nicht in meiner Sammlung. Genau so wenig wie Spiele, die zusätzlich noch eine App erfordern.

Klar hat mich „U-Boot — Das Brettspiel“ ziemlich angesprochen. Ein kooperatives Spiele, was sich wie damals Silent Service auf dem C64 anfühlt, ist im Prinzip genau mein Fall. Aber mit App? Und dann noch das Smartphone beziehungsweise Tablet für das Periskop am Spieltisch herum reichen? Nö, muss echt nicht sein.

Auf Kickstarter finanziert: Gentes Deluxe

Gentes Deluxe

Was sich lohnt auf Kickstarter

In dieser Woche stand ich kurz davor, gleich mehrfach meine lange Abstinenz zu beenden. Paladins of the West Kingdom, der Nachfolger zu Architekten des Westfrankenreichs (hab ich immer noch nicht kaufen können), weckte mein Interesse. Beim sonst immer sehr euphorischen Rahdo bekam ich dann jedoch einen Dämpfer. Dem Spiel fehlt das Innovative von Westfrankenreich. Noch ein Weiteres 08/15 Euro brauch ich eher nicht. Zudem kann man das Spiel auch zu einem späteren Zeitpunkt in gleicher Ausstattung für etwas mehr Geld im Handel kaufen. Und dann liegen möglicherweise auch erste ernstzunehmende Rezensionen vor.

Die gibt es dagegen bei Feudum bereits. Tom Vasel fand es ja nicht ganz so brilliant. Die neue Erweiterung in der Spieleschmiede  (es gibt Gute Gründe, dort kein Geld zu lassen) sieht wirklich toll aus.
Aber wenn man noch nichts hat von Feudum gleich mit 249 Euro all in zu gehen, finde ich doch etwas zu heftig. Für das Geld bekomme ich auch vier andere Spiele, die in der Summe garantiert häufiger auf den Tisch kommen wie Feudum.

Neuauflagen bekannter Spiele

Die Frage, was sich denn auf Kickstarter an Brettspielen lohnt, habe ich damit allerdings noch nicht beantwortet. Ehrlich gesagt bin ich insgesamt auch etwas vorsichtiger geworden, wie man bereits bei Gentes und Solaris Mission gesehen hat. Beides Spiele mit guten Kritiken in der Spielbox, jeweils in einer überarbeiteten Neuauflage.

Damit kann man wirklich wenig falsch machen. Genau aus dem Grund bin ich dann heute bei der Age of Steam: Deluxe Edition  eingestiegen. Kenne ich, finde ich gut und spiele ich häufiger auf dem iPad. Nächste Woche gibt es eine Erweiterung zu Root, da bin ich dann auch dabei.

Abschließend aber noch ein paar Worte zu Gentes. Die Deluxe Ausgabe traf diese Woche ein, ist wirklich toll geworden. Abgesehen von der Spielanleitung. Ehrlich, man hat sich wirklich Mühe gegeben, die Regeln der Erstauflage so zu verhunzen, dass sie deutlich schwer zu fassen sind. Mir erschließt sich auch nicht, warum man etwas die Übersicht mit dem Spielmaterial weggelassen hat, genau so wie die Erklärung aller Felder auf dem Spielplan, erschließt sich mir nicht.

Gentes macht die Regeln blöd

Das hört sich jetzt bei Gentes wirklich kleinlich an, daher ein konkretes Beispiel aus den Spielregeln. Beispiel Heimatstadt der Erfinder in der Erstauflage:

Wählt der Spieler eine reguläre Aktion Philosoph, entweder durch ein Aktionsplättchen vom Spielplan, durch die Aktion einer Zivilisationskarte oder durch die Aktion der Heimatstadt der Philosophen, darf er eine zusätzliche Person innerhalb des erlaubten Bereichs ausbilden.

Das ist eindeutig und verständlich. In den Deluxe-Regeln steht zum gleichen Feld folgendes:

Du darfst diesen Modifikator verwenden, wenn du die „Philosophen“-Aktion nutzt, um 1 weitere Person innerhalb des genutzten Wertes auszubilden ohne dafür weitere Münzen zu bezahlen. Dadurch kannst du 2 Personen ausbilden während du nur für 1 bezahlst oder 3 Personen wenn du für 2 bezahlst.

Warum macht man so was? Das Münzen ist einfach verwirrend. Bereich ist hier deutlich und erklärt, dass man für die Aktion selber bezahlt, dann innerhalb eines Bereiches auswählen kann, ohne noch mal für etwas zu zahzheln. Leider ist das nicht die einzige Stelle, die verschlimmert wurde. Ziemlich schade, wie ich finde.

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