Immobilien für Arbeiterkinder

Immobilien kauft man sich nicht so wie ein neues Paar Schuhe. Wobei auch ein neues Haus die richtige Größe haben muss.

Auswirkungen des Gebäudeenergiegesetzes

Egal ob man lediglich Mieter ist oder Besitzer einer Immobilie, das Gebäudeenergiegesetz wird einen derzeit intensiv beschäftigen. Oder sollte es, zumindest dann, wenn das bewohnte Objekte noch nicht mit einer Wärmepumpe oder ähnlichem beheizt wird. Die weitere Beratung und Abstimmung im Bundestag ist nach der Bremse durch das Bundesverfassungsgericht auf den Herbst 2023 verschoben worden. Das ändert allerdings wohl nichts an der Tatsache, dass auf uns im kommenden Jahr einiges zukommen wird. Mieter dürfen sich auf höhere Mieten einstellen, die möglicherweise kompensiert werden durch geringere Kosten beim Heizen.

Besitzer von Immobilien stehen vor schwierigen Entscheidungen, abhängig davon, im welchem Zustand die derzeitige Heizungsanlage ist. Für Kommunen wie Emden gab es in der derzeitigen Fassung des Gebäudeenergiegesetzes einen zeitlichen Rahmen bis 2028, um eine kommunale Wärmeplanung vorzulegen. Die wäre dann auch Maßstab für Haus- (und Wohnungs-)eigentümer hinsichtlich des Kaufs einer neuen Heizungsanlage.

In der Emder Zeitung zum Wochenende konnte man allerdings erfahren, dass Emden den Wärmeplan bis Ende 2024 vorlegen möchte. Das hat natürlich erhebliche Auswirkungen auf den lokalen Wohnungsmarkt. Persönlich betrachte ich das derzeit aus der Mieterperspektive — was aber ändern könnte.

Jetzt Immobilien kaufen?

Derzeit lese ich „Unlock it!“ von Dorothea Metasch. Eine wirklich inspirierende Lektüre. Ich kann mich dem Zitat von Lena Gercke auf der Rückseite des Buches nur anschließen: „Ein Sachbuch, das ich mir mit Anfang 20 gewünscht hätte.“

Den Kauf von Immobilien lernt man nicht in der Schule. Wer wie meine Frau und ich Arbeiterkind ist, wo die Familie irgendwo zur Miete wohnt, der wird lange Zeit nicht in Kontakt mit dem Kauf von Immobilien kommen — es sei denn, man erlebt die Kündigung des Wohnraums aufgrund von Eigenbedarf. So ging es meiner Frau und mir damals bei unserer zweiten Wohnung in Bielefeld.

Wir waren damals jung und unerfahren und zogen aus. Mit stärkeren Nerven und mehr Wissen hätten wir vermutlich erstmal ein Anwalt zur Rate gezogen. Oder aber wären früher aktiv geworden und hätten das Haus gekauft. Dazu muss man aber zumindest grundlegendes Wissen darüber haben, was geht und was nicht. Hatten wir beide nicht.

Zurück aber zur aktuellen Lage. Wer derzeit egal wo eine Immobilie kaufen möchte, wir sich zwangsläufig auch mit dem Gebäudeenergiegesetz beschäftigen, denn es hat meiner Meinung nach auch Auswirkungen auf den Wert der Immobilie — oder sollte es haben. Hinzu kommt noch das bereits geltende Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Das bezieht sich nicht nur auf Öl- und Gasheizungen, die über 30 Jahre alt sind, sondern auch auf die Dämmung des Dachs und Heizungsleitungen sowie Warmwasserleitungen.