Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Im Keller eine Modelleisenbahn. Oder Briefmarken in Alben. Vor allem deutsche Männer habe merkwürdige Hobbys.

Briefporto ohne Mehrwert

Die Post. Mal überlegen, darüber schrieb ich doch erst kürzlich etwas. Eine Seitenbemerkung in meinem Artikel zum Weltfischbrötchentag. Es soll laut Bundesnetzagentur weniger Beschwerden über die Post geben. Nun ja, meiner Vermutung nach liegt dies an der gesunkenen Menge verschickter Briefe. Mit derzeit 85 Cent als Einstiegspreis für einen Brief überlegt man sich bereits, ob nicht auch eine E-Mail reichen würde.

Jetzt heißt es, das Briefporto soll künftig weiter steigen. Klar, kann man irgendwie verstehen. Wenn weniger Briefmarken für Porto gekauft werden, weil weniger Menschen Briefe verschicken, muss ich bei sinkender Nachfrage die Preise für das Angebot erhöhen. Das gibt die Deutsche Post auch offen zu. Man nennt das „beschleunigten Substitution durch elektronische Kommunikation“ (Quelle: Pressemitteilung Deutsche Post DHL), die kompensiert werden müsse. Meiner Meinung nach müsste es „schneller am Ast sägen, auf dem man sitzt“ nennen.

Zum Glück ist und bisher die Idee erspart geblieben, ein Briefporto für E-Mails einzuführen. Aber wer weiß, was noch ausgebrütet wird. Persönlich ärgern mich die Werbezustellungen durch den Briefträger. Nicht die persönlich adressierte Werbung, sondern die Beigaben. Ist aber ein anderes Thema. Eigentlich wollte ich nur am Rande über die Post schreiben und ein paar Worte über merkwürdige Hobbys wie zum Beispiel Briefmarken sammeln verlieren.

Höhenflüge bei Briefmarken

Auf die Idee, über merkwürdige Hobbys zu schreiben, brachte mich gestern die Dokumentation „Höhenflüge“ in der ARD. Wobei, ich muss hier was erklären. Merkwürdig finde ich Briefmarken sammeln oder Tauben züchten nicht wirklich. Es ist nur so, dass ich zu beiden ein gestörtes Verhältnis habe. Bei mir wurde nämlich versucht, mir diese Beschäftigungen in der Freizeit als Hobby aufzuschwatzen — um es mal vorsichtig zu formulieren.

Ich hatte mal Brieftauben, die eigentlich nicht wollte, weil mein Vater und mein Opa meinte, das wäre was für mich. Zufällig hatte auch ein Taubenzüchter aus der Verwandtschaft welche über. Mit den Tauben wurde ich genauso wenig warm wie mit Briefmarken. Die sollte ich auf mal sammeln, weil das mein Vater bereits in kleinerem Umfang machte und es damals wo „in“ war. Dennoch, ich fand Briefmarken schon immer öde.

Man hat es ja nur gut gemeint mit mir — hieß es. So wie der aufgezwungene Schwimmverein, nur weil ich mal gesagt habe, ich schwimme gerne. Oder der Judo-Verein. Oder so einige andere Sachen. Mir einfach nur ein Buch zum lesen geben und mich in Ruhe lassen, mir hätte das damals schon gereicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner