Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der Reisewecker ein Geräusch wie ein sterbender Ozeandampfer von sich. Der nass geschwitzte Rücken löst sich vom Laken, als Badinger das Bett verließ und zum Bad schlurfte.

Der Spiegel dort zeigte im Ränder unter den Augen, in deren Tiefe man Leiche hätte verstecken können, wenn es Straßengräben gewesen wären. Mühsam tat Badinger das Nötigste, um die Spuren der Nacht zu beseitigen. Hinsichtlich der Grausamkeit wurde die hinter ihm liegenden Nacht nur noch vom Frühstück im Hotel übertroffen. So etwas wie Abwechslung schien es nicht zu geben. Badinger schätzte, dass das Personal in der Küche bereits sämtliche Kraft darauf verschwendete, ein unterirdisch schlechtes Frühstück zu machen. Da konnte man keine weitere Kreativität erwarten. Einen Toast hinunterwürgend versuchte Badinger, zumindest etwas in den Magen zu bekommen. Der Kaffee, den er sich diesmal dazu eingegossen hatte, roch bitter. Ein Schluck reichte, um ihn davon zu überzeugen, den Rest des Tasseninhaltes lieber sich selber zu überlassen.
Mit mieser Laune rausche Badinger am so genannten Empfang des Hotels vorbei. Vor Dienstantritt musste er sich unbedingt etwas anständiges zu Essen besorgen. So wie er es in Erinnerung hatte, gab es im Bahnhof genügend Möglichkeiten dafür. Tatsächlich stieß er auf eine Bäckerei, dessen reichlich belegtes Brötchen er gierig verschlang. Der Kaffee dazu war nicht nur heiß, sondern auch genießbar. Beim kauen wurde Badinger versuchte sich Badinger den Abend durch den Kopf gehen zu lassen. Wenn er sich richtig erinnert, hatte er nichts gegessen. Nach der Begegnung mit Feldkamp hatte er sich zunächst auf den Rückweg ins Hotel gemacht, dann aber beschlossen, die nähere Umgebung zu erkunden. Dank Karte führte ihn das Schließ am Rhein entlang bis in die Altstadt. Am Abend hatten dort Menschenmassen vor den Restaurants gesessen, sogar auf den Flächen davor. Keine Chance, einen freien Platz zu bekommen. Jedes Mal, wenn er etwas ansprechendes gefunden hatte fragte man ihn sofort, ob er denn reserviert hatte. Hatte er selbstverständlich nicht. Später gab er dann so frustriert auf, dass er nicht mal eine der Imbissbuden aufsuchen wollte.

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