Von allen guten und bösen Geistern verlassen

m das französische Gericht Coq au Vin habe ich lange einen Bogen gemacht. Dabei ist es einfach und ziemlich lecker.

Spaß mit Coq au Vin

Fangen wir lieber mit dem Hähnchen (oder Hühnchen) an, bevor wir zu einem wirklich ersten Thema kommen. Während ich gestern nämlich im VHS-Kochkurs weilte, gingen für mehrere Stunden die Nachrichten an mir vorbei — was auch ganz gut so war.

Zu Hause habe ich bisher noch nie Coq au Vin gekocht, obwohl sich bei allen Rezepten die Zutaten großartig anhören. Jedenfalls bis auf die namensgebende Hauptzutat. Nein, ich meine nicht den Wein, denn damit habe ich keine Probleme. In Coq au Vin ist Coq (französisch für Hahn) drin. Mit Geflügel habe ich so meine Probleme. Nicht mit knochenfreiem Fleisch. Hähnchenbrustfilet esse ich zum Beispiel sehr gerne.

Sind aber Knochen im Spiel, wird es problematisch für mich. Besonders, wenn das Tier noch fast an einem Stück ist. In der Hinsicht haben mich einfach meine Großeltern versaut, denn wenn ich bei denen zu Besuch war, bekam ich immer das Hähnchenfleisch verzehrfertig auf den Teller gelegt. Ich musste nie was ablösen von Knochen.

Wie dem auch sei, gestern wurde nur Hähnchenkeulen in kaltes Wasser geworfen, sondern auch ich, da ich im Team Hahn Coq au Vin war. Wobei ich eigentlich für das Sardinen-Rillette verantwortlich war — schweigen wir lieber über die Details.

Im Übrigen gehörte der Coq au Vin so wie eine andere Gerichte zum Themenabend französische Küche.

Razzia gegen Reichsbürger

Kommen wir aber zum anderen Themen. Eine Gruppe von Rechtsextremen und Reichsbürger so wie anderen fehlgeleiteten Wirrköpfen plante offensichtlich einen gewaltsamen Umsturz unseres Staates. Während ich mich im Kochkurs befand, lass meine Frau zu Hause die Berichte in der Süddeutschen Zeitung (die Ausgabe des nächsten Tages gibt es bereits abends gegen 19 Uhr).

Als ich beseelt vom Kurs nach Hause kam, holten mich die Nachrichten wieder ein. Laut SZ wurde gestern eine der größten Razzien in der Geschichte der Bundesrepublik durchgeführt. Dabei wurden 25 Menschen festgenommen. In elf Bundesländer wurden insgesamt 150 Objekte durchsucht. Bei der konzentrierten Aktion der Sicherheitskräfte wurde niemand verletzt — eine verdammt gute Nachricht bei diesen Umständen.

Die Details des geplanten Umsturzes sind heftig. Offensichtlich wäre man über Leichen gegangen, es war sogar geplant, einen militärischen Arm mit dem Titel „Heimatschutzkompanie“ aufzustellen.

Gruselig ist, dass es wohl auch Personen aus dem Umkreis der KSK zu den Verschwörern gehören. Neues Staatsoberhaupt sollte Heinrich XIII. Prinz Reuß werden — ein bekannter Reichsbürger, der jetzt in Untersuchungshaft sitzt.

Die gute Nachricht des Tages: Unsere Demokratie kann sich durchaus gegen ihre Feinde verteidigen.

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