Der Kauf einer Siebträgermaschine ist sicher eine Investition. Allerdings sollte nicht der Verlauf einer Niere dafür erforderlich sein.
Genuss der Handarbeit
Zum Thema Siebträgermaschine habe ich hier im Blog schon häufiger geschrieben. Man konnte vermutlich auch gut verfolgen, wie ich den Absprung schaffte von den teuren Kapseln. Als die Quickmill Orione 3000 bei uns einzog, war das ein Stück weit wirklich wie eine Befreiung.
Im Vorfeld der Anschaffung hatte ich mich mit dem Thema Siebträgermaschine intensiv beschäftigt. Die Vor- und Nachteile abgewogen, auch im Vergleich zu einem Vollautomaten, der ja deutlich bequemer ist.
Für mich wurde es dann aber die Quickmill und damit eine Art der Espressozubereitung, die nicht einfach auf Knopfdruck funktioniert. Bei so einer Siebträgermaschine muss man die Bohne vorher frisch mahlen, möglich in einer ordentlichen Espressomühle. Allein die Einstellung des Mahlgrads ist eine Wissenschaft für sich. Den richtigen Druck beim Tampen zu haben, einen gleichmäßigen Puck, der im Idealfall genau den Druck aufbaut, um einen schönen Espresso zu erhalten. Dabei auch die Bezugsdauer nicht vernachlässigen.
Milch aufschäumen ist ebenfalls eine Kunst. Der gesamte Ablauf, das Wissen und die Handfertigkeit haben bei mir zu großen Respekt vor dem geführt, was ein richtiger Barista macht — im Gegensatz zu denen, die wo auch immer nur auf Knöpfchen drücken.
Kickstarter für eine Siebträgermaschine
Die Zubereitung von Espresso und Cappuccino ist für mich ein Ritual. Das nimmt Zeit in Anspruch, aber die nehme ich mir ganz bewusst dafür. Für eine japanische Teezeremonie würde auch niemand auf die Idee kommen, die schneller und praktischer zu gestalten.
Meine Quickmill hat vor gut fünf Jahren um die 600 Euro gekostet. Das ist der Preis für eine ordentliche Siebträgermaschine im Einsteigerbereich. Man kann auch durchaus mehr bezahlen für eine Maschine. Durchaus lohnenswert sind zum Beispiel zwei Kreise für Heißwasser und Dampf.
Was meine Maschine mit den meisten teureren Modellen gemeinsam hat, ist die einfache Art der Reinigung im Vergleich zu einem Vollautomaten. So eine Siebträgermaschine lässt sich zudem auch noch in einigen Jahren reparieren.
Kommen wir aber zum springenden Punkt. Eine Anzeige auf Facebook für die Kickstarter-Kampagne der MARO Model 1. Derzeit gibt es vierzehn Unterstützer. Wird sich bei einem Preis für die Siebträgermaschine von knapp 4.600 Euro auch nicht groß ändern.
Die Espressozubereitung braucht keine Sensoren, Technik-Gedöns und Touch Display (meine Meinung). Das erhöht nur die Anfälligkeit. Die angepriesene Zukunft erscheint mir nicht zukunftssicher. Aber noch mal zum Preis. Wer soll denn den bezahlen? Dafür bekommt man schon eine ordentliche Maschine aus dem Profi-Segment für die Gastronomie.