Der Verzicht auf Neuheiten gehört für für Brettspieler zu den nicht attraktiven Spartipps. Andere setze ihre Wohnung in Brand.
Garzeiten beachten
Besonders in Zeiten der Krise ist das Internet voll von Spartipps. So kursiert immer wieder die Legende, man könne mit einem Tontopf und ein paar Teelichtern die eigene Wohnung heizten. Frei herausgesagt ist das gefährlich Blödsinn. Es sei denn, man versteht unter Heizen das Verheizen beziehungsweise Abfackeln der Wohnung. Die Feuerwehr warnt nämlich regelmäßig vor diesem gefährlichen Unfug.
Aber was wissen die Profis schon, schließlich gibt es genügend YouTuber, die darauf schwören. Wobei merkwürdige Spartipps nicht auf das Internet beschränkt sind. In der aktuellen Kundenzeitschrift einer Supermarktkette mit Stammsitz in Leer gibt es auch einen merkwürdigen Vorschlag.
Energiesparen durch Verzicht auf das Vorheizen des Ofens beim Kochen und Backen. Man müsse allerdings ausprobieren, wie sich die Garzeiten dann entsprechend ändern und diese anpassen. Sagen wir mal so: Im besten Fall verlängert sich die Garzeit exakt um die Zeit, die man meint durch den Verzicht auf das Vorheizen eingespart zu haben.
In weniger gut verlaufenden Fällen ruiniert man dadurch das Gericht. Beispiel selbstgemachte Pizza: Nach einem wirklich guten Rezept muss die bei 250 Grad in den Ofen. Damit der Boden sehr schnell kross wird, bevor er durchweicht. Was er tut, wenn man den Ofen nicht vorheizt.
Brettspieler sammeln Spartipps
Es gibt aber auch Spartipps, die wirklich funktionieren. Wobei es weniger Spartipps sind, sondern eine veränderte Art der Produktion. Bei Brettspielern sind sogenannte Dual Layer Player Boards beliebt. Bei Spielen wie zum Beispiel Terraforming Mars vermisst man diese schmerzlich. Es sei denn, man kauft sie nach. Das spart dann erstmal beim Hersteller, aber nicht beim Brettspieler. Es gibt aber auch Gegenbeispiele, wie etwas Scythe.
Als Brettspieler ist mir natürlich bewusst, dass die Produktion von Dual Layer Player Boards aufwendiger ist. Insbesondere dann, wenn bestimmte Prozesse standardisiert sind. Nun, für alle Hersteller und Verleger von Brettspielen daher ein Tipp, wie man das für beide Seiten zur Zufriedenheit lösen kann. Wobei es weniger ein Tipp ist, sondern ein verdammt gutes Beispiel.
Von Czech Board Games stammt das überaus gefällige Starship Captains. Als ich es vergangenes Wochenende auf dem Leeraner Spielefest kennenlernt, glänzte das Spiel mit tollen Dual Layer Player Boards. Vor ein paar Tagen kam dann mein bestelltes Exemplar an. Zu meiner Überraschung musste man die Boards selber zusammenkleben. Das ging mit den beigelegten doppelseitigen Klebpads ziemlich einfach. Eine verdammt pfiffige Idee — so eine Art IKEA-Modell.
Zudem gibt es von Czech Board Games Ersatz für die Raumschiffe in Form von Dateien für den heimischen 3D-Drucker. Samt Erklärung, warum man dem Spiel keine Plastikraumschiffe beigefügt hat.