Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Für das Brettspiel Andor gab es schon vor langer Zeit ein Staffelfinale. Bei der Star Wars Serie ist es ein Missverständnis.

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Gleichvorweg, der heutige Beitrag kann Spuren von Spoiler enthalten. Zumindest bis Folge 9 neun der ersten Staffel einschließlich. Und ja, ursprünglich nahmen meine Frau und ich gestern Abend an, wir hätten bereits das Ende der Staffel erreicht. Entsprechend angefressen waren wir in Bezug auf das letzte Wort in der Folge.

Ach ja, um es noch mal zu betonen. Mit Andor ist die Serie im Star Wars Universum gemeint, die derzeit bei Disney+ läuft. Mit dem Brettspiel „Die Legenden von Andor“ hat das Ganze nicht zu tun. Warum man eine Serie nach einem Brettspiel benennt, ist wohl eine ganze andere Geschichte. Ich weiß auch nicht, ob die Figur oder das Brettspiel zuerst da waren. Ist aber letztendlich unerheblich. Genauso wie der Umstand, dass mich das Logo im Intro der Serie ziemlich an das Logo von „Quake“ (einem Computerspiel) erinnert.

Aber zur Sache, wir verlieren hier nur Zeit. Wobei genau das auch ein Problem der Serie ist. Bis zur sechsten Folge plätschert die Serie gemächlich dahin. Zumindest meiner Meinung nach.

Legenden von Andor

Man hat am Anfang noch keine Ahnung, welche Richtung Andor einschlägt. Dazu kommt noch, dass Cassian kein typischer Held ist. Eher ein Anti-Held. Ein Mörder, Betrüger, Lügner — überwiegend auf seinen Vorteil bedacht. Dazu kommen noch Rückblenden und Perspektivenwechsel zu anderen wesentlichen Figuren, die wichtig für die Handlung sind.

Lange Zeit wusste ich selber nicht, ob mir die Serie überhaupt gefällt beziehungsweise was ich von ihr halten soll. Ab Teil sechs änderte sich das, die Handlung nimmt Fahrt auf und man erkennt die Zusammenhänge besser. Zudem sieht man in der Serie etwas, was sonst nicht so häufig im Star Wars Universum zu sehen ist: den Alltag der Menschen unter dem Joch des Imperiums. Wobei es für nicht alle wie ein Joch erscheint, sondern eher als eine Möglichkeit, die eigene Karriere voranzubringen wie etwa bei der ISB-Aufseher Blevin.

Spätestens nach der neunten Folge wird einem bewusst, was für eine Welt das Imperium eigentlich ist. Die Ähnlichkeiten mit dem Dritten Reich sind auffällig, nicht nur allein aufgrund der Uniformen. Das an ein Konzentrationslager erinnernde Gefangenenlager auf Narkina 5 ist beklemmend, auch der offensichtlich geplante Tod durch Arbeit. Mich verfolgte das sogar mit in den Schlaf.

Immerhin stehen noch drei Folgen an, bevor das Staffelfinale tatsächlich erreicht wird. Schon jetzt aber steht für mich fest, dass Andor als eine der besten Serie im Star Wars Universum gelten dürf

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