Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der Harz bietet mehr als die Brockenbahn und einen merkwürdigen Käse. Niedersachsen bietet neben Meeresbrise auch Bergluft.

Einfach mal Harz

Mittlerweile haben wir nicht nur den 3. November, sondern auch wieder viel zu viel Abstand zu unserer Trauminsel Borkum. Was bleibt, sind viele Fotoaufnahmen, Erinnerungen an gutes Essen und die neue Ausgabe von „Borkum Aktuell“, die gestern im Briefkasten steckte. Für November und Dezember eine Doppelausgabe, da außerhalb der Saison nicht viel los ist auf der Insel. Für die Insulaner Zeit, ein wenig zur Ruhe zu kommen.

Zur Ruhe kommen meine Frau und ich unter der Woche erst immer Abends gegen 20:30 Uhr auf dem Sofa. Gemeinsam schauen wir dann eine Serie (häufiger mit Pausen unterbrochen, weil wir eine Szene diskutieren wollen), gelegentlich auch Dokus. Oder beides an einem Abend, wenn die Folge der Serie nicht so lange geht, wie man sich noch wach halten kann.

Gestern Abend waren wir beim vierten Teil von „Andor“. Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht, was ich von der Serie halten soll. Es wird die Vorgeschichte von Rogue One erzählt, einer weiteren Geschichte im Star Wars Universum. Mal sehen, wo das noch hinführt. Uns führte es gestern Abend nach dem Ende des teils auf jeden Fall in den Harz.

Essen für Anfänger

Natürlich sind wir nicht mal eben in den Harz gefahren — zumal so was Spontanes mangels Auto nicht möglich ist. Nein, wir haben uns eine Reise-Dokumentation über den Harz in der ARD-Mediathek angesehen. Angeboten von einem unserer Lieblingssendungen „da will ich hin!“. Diesmal mit einem aufgedrehten Michael Friemel, der wirkte, als habe er eine ganze Schüssel Clowns gefrühstückt — wie immer sehr sympathisch. Sich den Harz für später aufheben, wenn man alt ist. So ungefähr hatten meine Frau und ich das auch im Kopf. Mit der Region konnte ich früher nie etwas anfangen. In meiner Familie hat auch nie jemand dort Urlaub gemacht. Das Mittelgebirge blieb Terra incognita — vermutlich wohl auch deshalb, weil bis zur Wiedervereinigung der größte Teil der Region in der DDR lag. Auch der größte Berg in Norddeutschland, der Brocken, welcher lange Zeit militärisches Sperrgebiet war.

Das Einzige, was ich als Kind kennenlernte, war der Harzer Roller — ein Käse, den meine Oma nicht im Kühlschrank, sondern auf der kalten Terrasse aufbewahrte. Die Doku gestern Abend zeigte, dass es mehr gibt als stark riechenden Käse und alte Leute, die in der Gegend Urlaub machen. Wobei ich ähnlich wie Michael Friemel beim Harzdrenalin kneifen würde. Allerdings schon beim Ultrashot.

Was Essen im Harz angeht, gibt es dort auch Spannenderes als Käse. Zum Beispiel Biofleisch vom Brockenbauer. Gut gefiel mir auch das Motto von Julia Thielecke in Bezug auf das Harzer Rote Höhenvieh. „Erhalten durch Aufessen“ — Artenschutz geht halt auch manchmal durch den Magen.

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