Von allen guten und bösen Geistern verlassen

„Moment, ich hol eben den Schlüssel und bring das hier weg.“ Spahn tippte auf den Karton. Im Büro griff er sich den Schlüssel und steckte die Kamera ein. Dann ging er zusammen mit Kati zu den Toiletten und schloss ihr die Tür auf.

Langsam machte sich Martina Sorgen. Ihre Freundin hätte längst wieder zurück sein müssen. Für so anspruchsvoll hielt Martina die Übergabe eines Kartons mit Fundstücken an den Hausmeister auch nicht. Draußen auf dem Schulflur war keine Spur von Kati. Sie ging rüber zum Büro des Hausmeisters. Abgeschlossen.

„Suchst du was?“ Spahn tauchte hinter ihr auf.

„Haben sie Kati gesehen?“

„Die ist auf dem Klo.“ Spahn zeigte in Richtung der Toiletten, wo gerade die Tür vom Frauenklo aufging. Martina stürztet auf Kati zu.

„Man wo warst zu so lange, hab mir Sorgen gemacht?“

„Musste mal.“

Martina fiel auf, wie blass ihre Freundin im Gesicht war. Sie verkniff sich eine Frage. Hinter ihnen verschwand Spahn in seinem Büro.
Martina hakte sich bei Kati unter.

„Sag mal, wie sieht es jetzt eigentlich mit heute Abend aus?“

„Weiß nicht, ich hab noch immer keine Plan, wie ich anschließen nach Hause kommen soll.“

„Du musst doch nur bis Erftstadt.“

„Dann hänge ich da aber am Bahnhof fest, weil um die Zeit kein Bus mehr fährt.“

„Kannst du nicht deinen Bruder bitte, dich vom Bahnhof abzuholen?“

„Weiß nicht. Der war in letzter Zeit so komisch.“

„Komisch werde ich auch, wenn du mich heute Abend hängen lässt. man ich hab mich schon so auf die Party gefreut.“

Kati wusste, dass Martina auf keine Fall ohne sie gehen würde. Sie brauchte Kati, um sich zu trauen, den jungen Mann anzusprechen, den sie während des letzten Praktikums kennengelernt hatte. Wobei sich bei Martina das kennenlernen auf beobachten und anhimmeln beschränkte. Kati wusste, wie lange Martina mit sich gerungen hatte, bis sie die Einladung zur Party angenommen hatte.

„Also gut, wir fahren heute Abend nach Köln.“, gab Kati nach.

Martina drückte ihre Freundin an sich.

„Du wirst sehen, es wird toll. Das mit dem abholen vom Bahnhof wird schon klappen.“, log Martina.

„Knutscht ihr jetzt schon auf dem Flur herum?“

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