Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Manchmal geht man im Leben auch einen Schritt zurück. Nicht immer sieht man dann positive Entwicklungen.

Durchwurschteln in Berlin

Es sieht nicht gut aus in Berlin. Bei der Wahl 2021 zum Abgeordnetenhaus ist einiges schiefgelaufen. Man kann hier wahlweise von Pannen, systematische Versagen oder aber gezieltem Wegsehen sprechen —vermutlich aber trifft alles zu.

Der Berliner Verfassungsgerichtshof sprach gestern davon, dass gegen den Grundsatz der freien Wahl verstoßen wurde. Wir erinnern uns: Es fehlten massive Wahlzettel in einigen Lokalen, sodass diese zeitweise geschlossen wurden. Zudem waren einige noch nach 18 Uhr geöffnet, obwohl da schon die ersten Hochrechnungen liefen. Und da waren dann noch schlichtweg falsche Stimmzettel.

In Berlin zuckte man nur mit den Schultern und nahm das, was man hatte als offizielles Wahlergebnis. Also in etwa so, wie manche Politiker beim Verfassen ihrer Doktorarbeit vorgehen. Natürlich ist es nur Zufall, dass die derzeitig regierende Bürgermeisterin von Berlin Franziska Giffey ist.

Fehler vor der Wahl, bei der Durchführung plus fehlendem Willen, die Zustände zu korrigieren, keine gute Mischung. Ersten Berichten zufolge zeichnet sich in Berlin eine komplette Neuwahl ab. Der regierenden Bürgermeisterin droht Umfragen zu Folge sogar der Amtsverlust, da ihre rot-grün-rote Koalition nicht mehr genügen Stimmen erhalten würde. Ein zeitnaher Rücktritt wäre zwar ein Schritt zurück, aber für Berlin ein Schritt nach vorne.

Privater Schritt zurück

Auf Höhen folgen Tiefen, ein Schritt vor, zwei zurück. Oder ähnlich lautende Allgemeinplätze. In Bezug auf das Thema Fotografie bin ich heute einen Schritt zurückgegangen. Meine auf eBay für 25 Euro ersteigerte Ricoh 5300 kam an. In einem deutlich besseren Zustand als erwartet. Lediglich die Kameratasche riecht etwas muffig und ist leicht bröselig. Kein Problem, die wandert dann halt in den Müll. Mir kam es ehedem nur auf die Kamera an. Zusammen mit der Canon Powershoot A590 sind das schon zwei alte Digitalkameras für die Vitrine.

In der Ricoh 5300 stecken einfach viele Erinnerungen und es war damals blöd, sie wegzuwerfen. Aber darüber wollte ich eigentlich nicht schreiben. Sondern darüber, dass ich manchmal innehalte, einen Schritt zurückgehe und mir bestimmte Situationen noch mal aus der Distanz ansehe.

Oft frage ich mich dann, ob ich mal wieder etwas falsch gemacht habe. Menschen, von denen man schlagartig nichts mehr hört. Oder ausbleibende Reaktionen.

Als positiv kann ich nach wie vor den Schritt nach vorne, den Umzug nach Emden verbuchen. Wobei ich doch etwas vermisse. Nicht Köln selber, sondern die Möglichkeit, in der Eifel und im rheinischen Umland wandern zu gehen.

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