Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Beim Fotografieren sollte man das Programm der Kamera bewusst wählen. Beim Objektivwechsel lohnt sich die Kontrolle.

Früchtefest

Ursprünglich nahm ich an, im Emder Ökowerk würde heute Apfelfest gefeiert werden. Wieder so ein Fehler, wo ich mit im Programm vertan habe. Heute ist Früchtefest im Ökowerk — eine Art Erntedankfest vor dem Erntedankfest. Beim Begriff Früchtefest denke ich automatisch an das „Harvest Festival“ in Harvest Moon und ähnlichen Spielen. Das klassische Erntedankfest aus meiner Kindheit dagegen ist eher ein Gottesdienst mit kleinem Bauernmarkt dazu. Mit Sicherheit hat sich das inzwischen geändert.

Zurück aber zum Früchtefest. Vor zwei Wochen wurde im Ökowerk bei deutlich schlechterem Wetter das Weinfest gefeiert. Heute bei einem perfekten Herbstwetter traten sich mehr als doppelt so viele Besucher fast auf die Füße. Jedenfalls hatte ich den Eindruck. Das Angebot an Speisen war deutlich größer, bei den Getränken bin ich mir nicht so sicher. Für mich stand etwas anders im Vordergrund, denn ich wollte die Gelegenheit nutzen, um ein paar Herbstfotos vor Ort zu machen.

Für meine Frau gab es zu Hause leider ein ganz anderes Programm, Unterrichtsvorbereitungen für die kommende Woche — auch ein Grund, warum ich den Verlockungen eines frischen Angus-Burgers widerstand. Von 158 Bilder sind 58 etwas geworden, ein drittel ist eine gute Quote.

Falsches Programm

Allerdings sind auch eine ganze Reihe von Fotos mit wirklich guten Motiven misslungen. Schuld daran war das falsche Programm. Fotografie-affine Menschen ahnen möglicherweise, worauf das hier hinausläuft. Sagen wir mal so: Wenn man das Objektiv wechselt, sollte man immer auch ein Blick auf das eingestellte Programm an der Kamera werfen. Spätestens aber dann, wenn man anfängt, zu fotografieren.

Bei meiner kleinen Fototour gestern wunderte ich mich anschließend in Lightroom über die große Anzahl an unscharfen Bildern. Ich schob das auf das Objektiv von Rollei. Das gleiche Objektiv nahm ich heute mit zum Früchtefest. Irgendwann fiel mein Blick dann mehr oder weniger zufällig auf das eingestellte Programm. Statt auf A (Blendenpriorität) stand die Kamera auf M (für manuell). Damit einher geht das manuelle Fokussieren. Im Prinzip kein Problem für mich, für die Kamera habe ich schließlich ein paar manuelle Objektive.

Es ist allerdings dann ein Problem, wenn man sich ziemlich sicher ist, im Modus A zu fotografieren. Betriebsblindheit könnte man das auch nennen. Man könnte aber auch ableiten, was beim Fotografieren genauso wichtig ist wie bei anderen Dingen. Achtsamkeit bei dem, was man tut. Zudem sollte man nie zu selbstsicher sein.

Immerhin, die guten Motive sind auf jeden Fall ein Trost.

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