Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Eine kulinarische Radtour lässt einen die ostfriesische Heimat auf ganz neue Weise entdecken. Da ist dann auch das Wetter egal.

Schmuddelwetter mit Dominosteinen

Nach dem am vergangenen Wochenende noch sommerliche Temperaturen herrschten, zeigt sich der herannahende Herbst heute und in den letzten Tagen von seiner stürmischen Seite. Ein ordentlicher Wind heult ums Haus, die Sonne wechselt sich mit heftigen Regenschauern ab. Norden ist nicht nur eine Stadt, sondern auch die Richtung der Fenster meines Arbeitszimmers. Nebenbei auch noch die Wetterseite. Während es drüben bei meiner Frau noch trocken ist, klatschen hier die Tropfen gegen die Scheibe.

Die Heizung ist noch aus, dafür wärmt dann eine leichte Fleecejacke über dem T-Shirt, was am letzten Sonntag noch völlig ausreichte. Dafür schmecken die ersten Dominosteine besonders gut. Auf meinem Schreibtisch liegt ein Schreiben der Stadtwerke Emden mit der Empfehlung, den Abschlag für Gas anzupassen — mal eben das Dreifache des bisherigen Betrags pro Monat bezahlen. Mal schauen, vermutlich werde ich erhöhen, aber nicht um den vollen Betrag. Ein wenig Pokerspiel, auch wenn ich das eigentlich nicht mag.

Jetzt kommt gerade wieder die Sonne hervor und es sieht aus, als ob es nie geregnet hätte. Ostfriesisches Wetter, ganz so wie gestern auf der Radtour.

Erlebniswelt kulinarische Radtour

Genauer gesagt war es eine kulinarische Radtour, eine der vielen tollen Veranstaltungen der VHS-Emden. Kulinarische Radtour, das verbindet Fahrradfahren mit essen — genau mein Ding. Etwas Bedenken hatten wohl alle Teilnehmer:innen bezüglich des Wetters. Das kann man aber nicht ändern und muss es so nehmen, wie es kommt. Wir hatten auf der gesamten Tour allerdings nur einen einzigen kurzen, aber heftigen Regenschauer. Den Rest der Strecke konnten wir getrost auf die Regenhosen verzichten.

Nach dem Aufwärmen mit den ersten Kilometern gab es ab Pektumer Siel eine erste Stärkung mit Snacks, Bier und Aperol Spritz — den ließ ich aber aus, schließlich mussten noch einige Kilometer mit Muskelkraft bewältigt werden. Immerhin gehörten meine Frau und ich nicht zu den Einzigen, die ohne E-Bike an der Tour teilnahmen. Gerade auf der Rückfahrt merkten wir den Gegenwind schon deutlich, aber dank trainierter Muskel aus dem Fahrradurlaub verlief das auch ohne Hilfe ziemlich gut.

Nicht unerwähnt lassen sollten man in jedem Fall den erstklassigen Apfelkuchen „Bei Cassi“ in Oldersum, unser Rastpunkt nach der Hälfte der Tour. Auf dem Weg dorthin kollidierten wir glücklicherweise nicht mit dem Oldersumer Appel-Loop.

Die kulinarische Radtour endete dann im Stall eines Bauernhofs, wo bereits liebevoll für uns gedeckt war. Neben vielen tollen Eindrücken nahm ich dann auch die Erkenntnis mit, dass in eine gute Kürbissuppe auf jeden Fall Ingwer gehört.

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