Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Taschen sind mehr als nur ein Statement. Sie sind praktischer Begleiter durch die Höhen und Tiefen des Alltags.

Wie alles anfing

„Taschen? Das ist doch so ein Frauending!“ Vermutlich wäre ein Leben ohne Vorurteile etwas langweiliger. Bevor wir aber zu Missverständnissen und anderen Dingen kommen, spulen wir die Zeit um einige Jahre zurück. Nein, noch weiter zurück. An meine erste Tasche kann ich mich noch ziemlich genau erinnern. Keine Schultasche, sondern eine Tasche aus grüner Baumwolle mit einem Umhängeriemen aus Leder. Auch die Schnalle der Verschlüsse waren aus Leder. Die Tasche habe ich geliebt, schleppte sie bei vielen Ausflügen mit und sie war auch immer dabei, wenn ich selber herumstrommerte. Natürlich waren da Streichhölzer, Taschenmesser und Taschentücher drin — alles, was man laut meines Großvaters als Junge immer dabei haben sollte.

Aus einem mir nicht mehr bekannten Grund wurde die Tasche in der Waschmaschine mitgewaschen, was dem Leder nicht so gut bekamen. Auch ihr weiterer Verbleib liegt im Dunkeln. Dort lassen wir auch lieber das Kapitel der Schultaschen, denn sonst müsste ich auch noch darauf eingehen, warum eine mir von meinen Großeltern geschenkte Sporttasche durch meinen Vater verkauft wurde.

Wobei, ich komme an meiner letzten Schultasche doch nicht vorbei. Die Bree-Ledertasche hat mich einige Jahre in der Oberstufe begleitet, danach durch das Studium und auch die ersten Jahre im Arbeitsleben.

Männersache Taschen

Zu Beginn meiner Tätigkeit in einer Essener Internetagentur kaufte ich mir eine gelbe Umhängetasche von Ortlieb — damit sah ich ein wenig nach Postbote aus. Von der Tasche musste ich mich dann trenne, da das Material so rau war, dass es Kleidungsstücke ruinierte. Es folgte dann eine identische Tasche vom selben Hersteller mit glattem Material.

Der Umzug nach Köln führte bei mir zum Wunsch nach einer Ausgehtasche — einfach, um Portmonee, Schlüssel, Handy etc. nicht in Hosen- und Jackentaschen verstauen zu müssen. Die erste von Vaude gehörte allerdings nicht zu meinen Lieblingstücken und wurde sofort ersetzt, als ich über Feuerwear stolperte. Eine Tasche aus alten Feuerwehrschläuchen ist einfach cool.

Es folgten dann zwei Fototaschen von Crumpler, nach dem ich wieder mit einer richtigen Kamera in die Fotografie einstieg. Der Umzug nach Emden und der Einsatz des Fahrrads als Hauptverkehrsmittel führte dann zwangsläufig zum Kauf von mehreren Fahrradtaschen, allesamt von Ortlieb. Darunter auch eine Kameratasche für den Lenker. Im Urlaub in Bremen kaufte ich mir dann eine Umhängetasche mit Befestigungsschiene fürs Fahrrad. Ein Ersatz für meine Feuerweartasche, mit der das Fahrradfahren brandgefährlich sein kann. Von der Verkäuferin im Schnoor stammte die Aussage über ungewöhnliche Männer, die sich für Taschen interessieren. Normalerweise wäre das doch so eine Frauensache.

Aktuell halte ich Ausschau nach einer Kameratasche für meine künftige Kamera. Irgendwie schon etwas bekloppt. Immerhin kann ich mich damit herausreden, dass meien Frau mindestens genaus so viele Taschen besitzt wie ich.

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