Über die Altersfreigabe von Filmen und Spielen wird zu wenig kontrovers diskutiert. Oftmals ignorieren sie Eltern auch einfach.
Raus bei Frosthaven
Die Katze ist seit gestern aus dem Sack, Feuerland hat den Preis für die deutsche Ausgabe von Frosthaven konkretisiert. Charmant dabei ist die Art und Weise der Kommunikation:
wir mussten sehr lange auf Informationen zur Produktion und den Übersetzungsdateien warten, aber nun haben wir mehr Informationen.
Die gute Nachricht: Der Preis pro Kilo ist gar nicht schlecht!
Weniger charmant allerdings der Preis, denn Frosthaven wird 16 kg wiegen und damit auch einen unverbindlichen Verkaufspreis von 400 Euro auf die Waage bringen. Vorbesteller bei Feuerland liegen etwas günstiger bei 300 Euro. Ganz ehrlich, bei so einem Preis bin ich raus. Meine absolute Schmerzgrenze liegt bei 200 Euro und dann sollte das Material auch schon ordentlich sein. Die Verarbeitungsqualität von Gloomhaven etwa war eher unterdurchschnittlich. Zudem ist ein Kampagnenspiel.
Klar, auch Frosthaven würde man über viele Stunden spielen. Die Frage ist nur, will ich das wirklich? Nein, es ist vor allem der Preis, der mich abschreckt. Man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen. Wir reden über ein Brettspiel und nichts, was lebensnotwendig ist. Abgesehen davon kann man mit 400 Euro auch andere schöne Dinge kaufen. Kommen wir aber zur Altersfreigabe. Nicht die bei Brettspielen, sondern jene bei Disney+.
Zeichentrickfilme mit Altersfreigabe
In meiner Kindheit hatten die Zeichentrickfilme „Biene Maja“ und „Heidi“ eine Altersfreigabe von 0 Jahren, bei „Captain Future“ lag sie bei 6 Jahren. Ich für meinen Teil würde die Altersfreigabe in allen drei Fällen höher ansetzen. Bei „Biene Maja“ und „Heidi“ und mit 4 Jahren — wobei ich generell wenig davon halte, Kindern vor dem Erwerb der Lesefähigkeit vor den Fernseher zu setzen.
Bei „Captain Future“ müsste man statt über eine Altersfreigabe zunächst über Rollenklischees und Frauenfeindlichkeit sprechen. Zitate aus der Serie „Sie sind ja nur eine Frau“ kann man so nicht stehen lassen.
Disney hat nach wie vor das Image, besonders familienfreundlich zu sein (vermutlich gilt das nur für Kunden, weniger für die eigenen Angestellten insbesondere in den Freizeitparks). Bei Disney+ sind auch eine ganze Reihe von Zeichentrickfilmen (ich finde die Bezeichnung schöner als „Animationsfilme“) zu finden, die ein jüngeres Publikum ansprechen soll.
Darunter auch die Serie „Star Wars Rebels“ mit einer Altersfreigabe von 6 Jahren. Meiner Frau und mir gefällt die Serie, aber uns irritieren zwei Dinge daran. Zum einen sollte man sich im Star Wars Universum auskennen, um mit „Star Wars Rebels“ etwas anfangen zu können. Die eigentlichen Filme haben allerdings eine Altersfreigabe ab 12.
Viel entscheidender ist jedoch für mich die Gewalt in der Serie. Nein, es fließt kein Blut, muss es auch nicht. Aber hinter jedem getöteten Sturmtruppler steckt ein menschliches Wesen. Auch aufseiten der Rebellen ist das Leben oft kurz. „Wir haben ein Schiff verloren“ — nein, ein Leben wurde beendet. Ob man das bereits sechsjährigen so servieren sollte, stelle ich mal an dieser Stelle in Frage.