Im Herzen von Niedersachsen liegt Bremen als eigenständiges Bundesland. Die Stadt ist mehr als nur eine Reise wert.
Städtetrip nach Bremen
Gestern ging meine zweite Urlaubswoche zu Ende. Das erste Mal überhaupt verbrachten meine Frau und ich den Urlaub unterschiedlich. Nein, nicht so wie ihr denkt. Wir verbrachten den Urlaub natürlich gemeinsam. Die zwei Wochen wurden aber aufgeteilt. Eine Woche Aktivurlaub mit dem Fahrrad. Die Strecke des Ems-Jade-Kanals entdecken, Jever und Wilhelmshaven besuchen. In der zweiten Woche gab es dann das Kontrastprogramm. Wir tauschten beschauliches Landleben gegen Großstadt ein. Ein paar Tage Bremen, welches ich nur von einer länger zurückliegenden Durchreise kannte.
Warum ausgerechnet Bremen? Zum einen, weil sich Bremen innerhalb einer angemessenen Zeit von Emden aus mit der Bahn erreichen lässt. Zum anderen, weil meine Frau und ich von zwei Dokumentationen über die Stadt ziemlich angefixt waren. Böttcherstraße und Schnoor wollten wir selber mal sehen. Wobei das nur zwei der viele Dinge sind, die man in Bremen sehen und erleben kann.
Was soll ich sagen, die Böttcherstraße als Gesamtkunstwerk ist ganz ok, aber richtig gut gefallen hat uns der Schnoor. Die Gassen mit den kleinen, schiefen Häusern. Der gesamte Charme. Gut, es ist, wie uns ein Einheimischer (Grüße an Highlander Games an dieser Stelle) sagte, eine Touristenfalle. Aber immerhin stimmt hier das Lockmittel.
Stadtluft macht frei
Wettertechnisch hatten wir ziemliches Glück. Es waren regnerische Tage angesagt, aber tatsächlich bekamen wir nur so wenig Tropfen ab, dass sich der Regenschirm nicht lohnte. Dafür war es dann nahe 30 Grad recht heiß in Bremen, was in er Großstadt immer etwas unangenehmer ist als auf dem Land. Dennoch, wir machten das Beste daraus. Von den sechs Touren im Reiseführer schafften wir fünf inklusive Besuch des Universums. Auf dem Weg dorthin ließen wir uns vom Bürgerpark beeindruckend. Meiner Meinung nach ein echtes Juwel.
Allerdings gibt es noch eine Menge auf der Bucket List, was wir nicht geschafft haben. Zahlreiche Museen und vor allem auch nicht Bremerhaven. Bei der kleinen Schwester von Bremen vermute ich jedoch, dass wir am besten fahren, ihr einen eigenen Städtetrip zu gönnen.
Sehr gut gefiel uns das internationale Flair, das Städtische und doch irgendwie dörfliche von Bremen. Vielfalt statt Einfalt, weltgewandt statt einfältig. Mir versetzte es ein Stich, als ich morgens beim Frühstück las, wie heftig einige in Emden die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine kritisierten. Da war es wieder, dieses Gefühl, keine Luft mehr zum Atmen zu haben. Große Städte haben definitiv auch ihre Schattenseiten (ein paar davon sahen wir auch in den vergangenen Tagen), aber es alles in allem deutlich offener zu.