Nur langsam beruhigte sich sein Puls wieder. Noch immer befand sich Klaus als Einziger im Wagon des ICE Richtung M. Fieberhaft ging er seine Optionen durch. Möglicherweise ließ der Unbekannte ihn einfach an der nächste Stadtion aussteigen. Auch könnte er einfach bis M. fahren und dort den Auftrag erledigen. Oder aber von M. aus ein Zug weiter Richtung Grenze nehmen und verschwinden. Ihm erschien alle drei Möglichkeiten ungünstig. Am liebsten wäre es ihm, der Zug würde nie in M. ankommen und einfach weiterfahren. Immer weiter. Eine kindische Vorstellung.
Der Traum vom großen unverhofften Geld wandelte sich zu einem Albtraum für Klaus. Die Frikadelle meldet sich in seinem Magen. Geistesgegenwärtig schnappte sich Klaus den Rucksack, bevor er aufsprang und zum hinteren Ende des Wagons lief. Er riss die Tür zum WC auf, schlüpfte durch und verriegelte sie wieder. Gerade so geschafft. Klaus erbrach sich in die Toilette, dann sank er erschöpft auf den Boden. Dann fielen ihm die Augen zu.
Niemand rüttelte von außen an der Tür. Erst nach einiger Zeit kam Klaus wieder zu sich, weil der ICE scharf bremste. Der beißende Gestank seines eigenen Erbrochenen schlug Klaus entgegen. Noch geschwächt erhob er sich und entriegelte die Tür. Ein kurzer Blick auf den Gang. Kein anderer Reisende, kein Bordpersonal.