Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Der Teilzeit-Vegetarier kann zum Teil auch auf Fleisch verzichten. Reduzierter Fleischkonsum ist für alle ein Gewinn.

Flexitarier schmecken komisch

Es gibt Begriffe in der deutschen Sprache, die wirklich künstlich wie eine Tofu-Wurst. Einer dieser Begriffe ist der sogenannte Flexitarier. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung definiert ihn wie folgt:

Flexitarier sind flexible Vegetarier, die ihren Fleischkonsum bewusst einschränken und möglichst wenig, nur selten oder nur bestimmte Qualitäten von Fleisch essen.
Quelle: DGE online

Eigentlich ist das mit dem Flexitarier wie mit ein bisschen schwanger sein. Entweder isst man Fleisch und ist kein Vegetarier oder man isst keins und ist dann auch komplett Vegetarier.

In den letzten Monaten musste ich meine Meinung in Bezug auf Flexitarier korrigieren. Vor allem deshalb, weil meine Frau und ich uns so ernähren, wie die DGE eigentlich Flexitarier definiert. Allerdings würde wir uns nie so bezeichnen, weil wir den Begriff für Mumpitz halten. Viel besser passt unserer Meinung nach der Begriff Teilzeit-Vegetarier. Man muss den auch nicht umständlich erklären, weil sich jeder sofort etwas darunter vorstellen kann.

Man hat halt seinen Fleischkonsum reduziert, ohne vollkommen auf Fleisch zu verzichten. Mir geht es dabei nicht um Gewichtskontrolle, so wie die DGE es als häufigstes Motiv für Flexitarier definiert. Nein, bei mir Teilzeit-Vegetarier stehen andere Gründe im Vordergrund.

Aus Gründen Teilzeit-Vegetarier

In der Sturm-und-Drang-Phase zählte ich mich auch zu den Vegetariern. Lang ist es her, das Ende kam damals überraschend. Zum Verhängnis wurde mir damals eine Zwiebelpizza, die eigentlich eine Thunfisch-Pizza war. Der springende Punkt damals wie heute: Der Kopf kann noch so viel entscheiden, wenn es gut riecht und schmeckt, hat der Bauch das letzte Wort.

Meiner Frau und mir sind Tierwohl und Klimabilanz wichtig. Wir essen aber auch gerne Fleisch, weil wir den Geschmack mögen. Aus dem Grund sind wir schon länger lediglich Teilzeit-Vegetarier — was sich erstmal auch nicht ändern wird.

Wie bei Teilzeit generell kommt es beim Teilzeit-Vegetarier allerdings auch darauf an, wie groß der Zeitanteil ist. Mit anderen Worten, wie viel Vegetarier tatsächlich im Teilzeit-Vegetarier steckt.

Die Gute Nachricht: Es wird bei uns mehr. Ursache dafür ist aber nicht der Kopf, sondern der Bauch. Schuld daran hat die Wurst, genauer gesagt mehrere Würste. Deutschland mag zwar das Land der Wurst sein, aber auch mit vielen Menschen, die verhältnismäßig weniger darüber wissen, was in der Wurst drin ist. Mitunter kann das nämlich ziemlich ekelig sein.

Seit ein paar Wochen testen wir diverse Brat- sowie Brühwurstsorten. Mit dem Ergebnis, dass uns keine wirklich schmeckt. Gestern Abend zum Nudelsalat hatten wir sogar Bio-Würste, die nach dem ersten Bissen in der Tonne landeten. Schade um das Tier, welches für die Wurst sterben musste.

Künftig kommt bei uns keine Wurst mehr auf den Tellern. Wir werden uns durch das vegetarische und vegane Angebot durchbeißen.

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