Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Ein guter Schauspieler ergibt nicht automatisch einen guten Film. Das trifft auch auf Benedict Cumberbatch in „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ zu.

Madness ist Strange

Mit Marvel-Filmen ist das so eine Sache. Es gibt einige wirklich gute, aber auch Filme, die bei Zuschauer das Gefühl auslösen, seine Lebenszeit verschwendet zu haben. Mein Lieblingsbeispiel dafür ist „Eternals“.

Ziemlich gut dagegen fand ich den Doctor Strange. Das lag nicht nur an der von Benedict Cumberbatch gespielten Figur des Dr. Stephen Strange, sondern an der handwerklich gut erzählten Geschichte inklusive witziger Zitate.

Dr. Strange bekommt einen Zettel mit der Aufschrift ‚Shamballa‘.
Dr. Strange: „Was ist das? Mein Mantra?“
Baron Mordo: „Das WLAN-Passwort… wir sind keine Wilden.“

Die Heldenreise des Dr. Strange verläuft zwar nach einem vorhersehbaren Muster, aber die Geschichte hat ein Muster, einen Handlungsfaden.

Später tauchte Strange dann als Figur im Marvel-Universum etwa in der Infinity Saga auf. In diesem Jahr hatte er dann wieder eine eigene Verfilmung für sich mit „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“. Am 4. Mai legte der Film in Deutschland einen wohl sensationellen Kinostart hin — der komplett an mir vorbeiging. Mittlerweile ist der Film bei diversen Streaminganbietern bereits zum Kauf verfügbar. Auf diese Weise gelangten wir am vergangenen Freitag zu einer Privatvorführung.

Was soll ich sagen? Sowohl meiner Frau als auch mir hat der Film nicht gefallen. Die 126 Minuten ließen sich auf 10 Minuten reduzieren. Im Grunde ist es nur eine Aneinanderreihung von Kampfszene. Die Hauptfigur des Dr. Strange macht keine Entwicklung durch, nur die Antagonistin — und das erst ganz am Ende.

Die Gangster Gang

Das genau Gegenteil davon sahen meine Frau und ich dann am Samstag in Form von „Die Gangster Gang“. Ein rasanter Animationsfilm über fünf tierische Verbrecher, die sich nach einer Verhaftung auf einen Deal einlassen. Um ihrer Strafe zu entgehen, sollen sie an einem Rehabilitationsprogramm teilnehmen und so zu gute Mitbürgern werden.

Angeführt von Mr. Wolf hecken sie aber bereits den nächsten Raub aus. Nur Schein wollen sie sich zu guten Mitbürgern umerziehen lassen. Bei einer Gala wollen sie ihrem „Mentor“ Professor Rupert Marmalade IV die Auszeichnung vor der Nase wegstehlen. Doch es kommt anders als geplant.

Die Gangster Gang ist ein Film für die ganze Familie und unterhält Kinder und Erwachsen gleichermaßen, da er über mehre Ebene verfügt und mit zahlreichen Anspielungen arbeitet. Deutlich erkennbar im Film ist klassische Erzählstruktur — was aber nicht schlecht, sondern im Gegenteil, dem Film ein Korsett gibt. Man kann die Handlung genießen und fühl sich am Ende zufrieden mit der Auflösung. Genau darin liegt für mich der große Unterschied zu „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“. Ein Film, der im Übrigen Kenntnisse des Marvel-Universums voraussetzt und nicht für sich alleine stehen kann.

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