Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Die Tage von Boris Johnson als britischer Premierminister sind gezählt. Leider wird nach seinem Abgang der Brexit nicht rückgängig gemacht.

Twitter ohne Musk

Bevor wir uns mit dem britischen Clown, Pardon, dem noch amtierenden britischen Premierminister Boris Johnson, zuwende, kurz noch zum Kurznachrichtendienst Twitter. Bekanntlich wollte der reichste Autist der Welt, Elon Musk, Twitter übernehmen. Eines der Ziele der Übernahme wäre dann die Rücknahme der Sperre für Ex US-Präsident Donald Trump gewesen. Kurze Anmerkung an dieser Stelle: In diesem Absatz kommen drei Personen vor, für die weniger rücksichtsvolle Menschen den Begriff „Quartalsirrer“ verwenden würden (Im Übrigen, schlägt man bei Google den Begriff nach, wird einem ein Artikel über Wolfgang Kubicki vorgeschlagen).

Zurück aber zu Musk. Laut Nachrichtenmeldungen soll er jetzt den Kauf von Twitter unter Angaben von vorgeschobenen Gründen abgeblasen haben. Der Vorstand von Twitter besteht jetzt allerdings auf dem Kauf. Währenddessen gibt der Aktienkurs des Unternehmens weiter nach. An dieser Stelle gibt es dann nur zwei Optionen. Twiexit für Musl und Zahlung einer Konventionalstrafe an das Unternehmen oder aber er übernimmt das Unternehmen zu einem günstigeren Kurs als ursprünglich. Mal sehen, ob es eine Einigung gibt oder aber ein Gericht entscheidet, was passiert. Für Nutzer von Twitter wäre ein Nichtkauf auf jeden Fall wohl besser.

England ohne Johnson

Ja, eine provokante Zwischenüberschrift für Kenner. England ohne Boris Johnson Premierminister deshalb, weil ich mir vor allem Schottland gerne ohne England vorstellen möchte. Ein Schottland, welches wieder Mitglied der EU wird. Aber das ist ja jetzt nicht das Thema. Sondern der Rücktritt von Johnson als Parteivorsitzender der „Conservative and Unionist Party“ (Torries), nach dem er einen Skandal zu viel versucht hat auszusitzen. Damit ist er dennoch weiterhin Premierminister — was aber wohl nur noch eine absehbare Zeit lang der Fall sein wird. In der USA würde man in einem Fall wie dem von einer lahmen Ente sprechen.

Nach dem Pincher-Skandal*) traten gut 50 Amtsträger der Torries zurück. Bei uns würde so was ein enormes Erdbeben auslösen, was niemand als Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin politisch überleben würde. Johnson glaubt dennoch, bis zum Herbst durchhalten zu können. Ihm spielt dabei vermutlich die parlamentarische Sommerpause in die Hände.

Es gibt bereits jetzt erste Spekulationen über den möglichen Nachfolger beziehungsweise die Nachfolgerin. Acht Kandidat:innen scheinen dabei besonders gute Chancen zu haben. Unter ihnen der ehemalige Finanzminister Rishi Sunak. Schaut man sich die Liste an, sind mit Rishi Sunak, Sajid Javid und Nadhim Zahawi drei Personen darauf, die einen Migrationshintergrund haben. Persönlich finde ich das ziemlich gut. Unabhängig von ihrer politischen Haltung gefällt mir allerdings Penny Mordaunt, die als gute Rednerin gilt. Das wäre in Anbetracht des Gestammels von Johnson eine erhebliche Verbesserung.

*) Im Februar 2022 wurde Chris Pincher zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden durch Johnson ernannt, obwohl Johnson von den Vorwürfen des sexuellen Fehlverhaltens gegen Pincher wusste.

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