Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Trotz Gaskrise ist nicht der Warmduscher das eigentliche Problem. Sondern der verschwenderische Wasserverbrauch.

Dem Deutschen die Wurst

Ob es unter den Franzosen überdurchschnittlich viel Warmduscher gibt, ist mir persönlich nicht bekannt. Dafür aber die Vorliebe der Franzosen für gutes Essen. Bei uns Deutschen muss es vor allem dingen günstig sein, dafür sind wir das Land mit XXL-Schnitzel. Zudem rühmen wir uns auch aufgrund unserer vielen Wurstsorten. Dabei sage Masse überhaupt nichts über Klasse aus. Immerhin hat bei uns zumindest der Joghurt Kultur.

Aber Scherz bei Seite, es geht um was Ernstes, nämlich tatsächlich um die Wurst. Laut Spiegel.de dürfen in Frankreich vegetarische Würste ab Oktober nicht mehr Wurst heißen.

„Die Wurst, die da drin is’, is“ die für mich?“ – „Das is“ne Tofu-Wurst.“ – „Also, das is“ wieder keine echte Wurst, oder was?“ – „Das is“ne echte Tofu-Wurst.“
aus: Der Bewegte Mann

Lediglich Produkte aus Fleisch dürfen im Nachbarland künftig Wurst heißen. Dienen soll das dem Verbraucherschutz. Eigentlich ist das eine Diskriminierung von vegetarischen und veganen Alternativen — sag sogar ich als Fleischesser. Zudem dürfte so was in Deutschland zu Problemen führen. Wenn nur noch Wurst heißen darf, wo Fleisch drin ist, müsste man ja auch eigentlich offen legen, wie viel Fleisch drin sein muss. In so mancher Wurst steckt nämlich auch viel Wasser drin. Nur die Wenigsten von uns wissen, was tatsächlich alles in einer Wurst steckt.

FDP für Warmduscher

Lassen wir die Wurst aber Wurst sein und kommen zum Warmduscher In meiner Jugend gehörte Warmduscher eher zu den abwertenden Bezeichnungen. Ähnlich wie Schattenparker. Im Zeitalter der Energiekrise ist Warmduscher erneut wieder zu einer Bezeichnung geworden, über die diskutiert wird. Für die einen wie FDP-Politiker Wolfgang Kubicki, sind Warmduscher Menschen, die es sich leisten können.

Ich dusche so lange, bis ich fertig bin.
Wolfgang Kubicki

Besserverdienenden sind die Empfehlungen des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne) schlicht und einfach egal. Pfiffig sind dagegen Warmduscher wie Friedrich Merz von der CDU, der sein Warmwasser über eine Solartherme zu Hause bezieht.

Ganz so einfach haben es insbesondere Mieter:innen in Deutschland nicht. Sie sind der Art und Weise, wie Warmwasser in der Wohnung zur Verfügung gestellt wird, ausgeliefert. So wie meine Frau und ich, die leider auf Gas angewiesen sind, wenn mit warmen Wasser geduscht werden soll.

Eigentlich aber sollte es gar nicht um Warmduscher gehen. Sondern man sollte sich ganz unabhängig von der Temperatur des Wassers in der Regel mit Trinkwasser duscht. Bei zehn Minuten Duschen sind das zumeist 120 Liter, die verbraucht werden. Wer täglich duscht, verbraucht so pro Woche 840 Liter Wasser. Ziemlich zynisch in Anbetracht der Wasserknappheit in vielen Gegenden der Erde.

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