Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Mit einem Glas Wein in der heimischen Abendsonne ist das Fernweh weit weg. Trübe Tage wecken jedoch Sehnsüchte.

Lieber zu Hause bleiben

Als durch die Pandemie die Anzahl der möglichen Reiseziele für deutsche Urlauber weniger wurden, traf mich das nicht besonders hart. Das liegt schlicht daran, dass ich nicht der geborene Verreisende bin. „Heute hier, morgen da“ — für mich kein Traum, eher ein Albtraum. Möglicherweise liegt das an Erfahrungen in meiner Kindheit und einem damals ausgesprochenen Hang zum Heimweh. Vertraute Umgebung ist mir wichtig, gleichzeitig mag ich aber auch gerne Neues entdecken.

Vielleicht ist das der Grund, warum mir die Tagestouren von Köln aus so gut gefielen. Zusammen mit meiner Frau konnte ich neue Wanderstrecken erkunden, gleichzeitig waren wir aber abends wieder zu Hause im eigenen Bett. Ein anderer Aspekt beim Reisen ist das Unterwegs sein. Oder genau gesagt, unterwegs abhängig von Reisemitteln und den Verbindungen zu sein. Den Spruch „der Weg ist das Ziel“ finde ich in diesem Zusammenhang extrem unpassend. Von A nach B bin ich meistens nervös, wenn es gilt, noch einen Anschluss zu bekommen.

In den letzten Jahren machten meine Frau und ich mit zunehmender Häufigkeit Urlaub. Für uns reicht dabei Deutschland aus. Es gibt viele Ecken, die wir noch nicht gesehene haben und andere, die uns so gut gefallen, dass wir da wieder hin wollen. Urlaub in vertrauter Umgebung wie etwa auf Borkum gefällt mir.

Andererseits ist mir Fernweh nicht unbekannt. Ab und an lodert es auf.

Urlaub stillt Fernweh

Wobei ich mich eigentlich nicht wundern sollte, dass Sendung wie „…, da will ich hin!“ Fernweh auslösen, wenn man sie häufiger schaut. Es liegt jedoch auch ein Stück weit an Simin Sadeghi und Michael Friemel, die in ihren Reisebeiträgen einem das Reiseziel auf sehr angenehme Art und Weise schmackhaft machen. Egal ob das Ziel gleich um die Ecke liegt oder mit einer längeren Anreise zu erreichen ist.

Eigentlich soll es laut Sendungskonzept um Kurzurlaubsziele gehen — für mich wären das aber in der Regel keine Wochenendtrips, denn die Anreise (siehe oben) muss sich auch lohne. Jedenfalls, gestern sahen meine Frau und ich den Beitrag über Kärnten. So wie Michael Friemel das präsentierte, muss man die Region einfach lieben. Bei ihm lässt man sich einfach durch seine tiefenentspannte Glückseligkeit anstecken. Besonders der Faaker See weckte bei mir Fernweh — trotz des gewöhnungsbedürftigen Dialektes der Menschen dort. Berge und Wasser gleichzeitig ist eine verlockende Kombination.

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