Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis. Anders als Impfgegner würde er sich aber vermutlich impfen lassen.

Reisende nicht aufhalten

Etwas Widersinniges, Dummes machen — darauf bezieht sich der Spruch mit dem Esel. Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Wochenendausgabe berichtet, wandern derzeit hunderte von Deutschen aus. Im Normalfall wäre das eher etwas fürs Privatfernsehen und die Serie „Goodbye Deutschland“. Bedingt durch die Pandemie ist aber nicht immer alles normal. Die Auswanderer, über die in der SZ berichtet wird, verlassen Deutschland aufgrund der Coronamaßnahmen und als Option, so der Impfung ein Schnippchen zu schlagen. Was so ähnlich sich bei Kopfschmerzen einfach den Kopf abzuhacken.

Vielleicht auch noch mal vorab zum mit schreiben, was Pandemie bedeutet:

Pandemie ist eine weltweite starke Ausbreitung einer Infektionskrankheit mit hohen Erkrankungszahlen.
Quelle: Wikipedia

Die Betonung liegt hier auf „weltweit“. Man kann der Pandemiee nicht entkommen. Aber man kann sich natürlich ein Land suchen, was den Schutz der Bevölkerung weniger ernst nimmt als Deutschland.

Ganz ehrlich, Deutschland zählt weltweit zu den Ländern mit einem der besten Gesundheitssysteme. Wer Deutschland verlässt, weil er mit Gesundheitssystem nicht einverstanden ist (anders kann man die Haltung der Impfgegner nicht auf den Punkt bringen), sollte sich der letztendliche Konsequenz klar sein.

Krokodilstränen für Impfgegner

Meiner Meinung nach ist das mit dem Auswandern so eine Sache. Wer seinem Land den Rücken kehrt, sollte nicht irgendwann weinend zurückkommen. Insbesondere gilt das für steuerflüchtige Influencer und Impfgegner.

Im SZ-Bericht geht es um eine Familie, die nach Paraguay auswandert. Man hat hier von staatlicher Einmischung die Nase voll. Dass man das Land nur von YouTube-Videos kennt und kein Spanisch spricht, scheint kein Hindernisgrund zu sein. Die neue Heimat sollte man sich vielleicht doch mal etwas näher anschauen. Wenn die deutsche Gemeinschaft mit einem Leben ohne Angst vor Viren, Krankheiten und Muslime wirbt, ist es eher weniger eine Hippie-Kommune.

Wie heißt es jedoch so schön, Reisenden sollte man nicht aufhalten. Corona-Leugner und Impfgegner erst Recht nicht. Wenn sie Deutschland verlassen wollen, bitte, sehr gerne. Dummerweise verliert man dann aber nicht die deutsche Staatsbürgerschaft.

Solchen Spinnern in der SZ einen ganzen Artikel zu widmen, ist schon mutig. Auf der anderen Seite animiert das vielleicht andere Bekloppte, Deutschland zu verlassen. Der Rest von uns kann sich dann auf eine Zeit ohne Querdenker-Demos freuen. Ist ja auch eine schöne Perspektive.

Im Übrigen schreibt die SZ im letzten Absatz über die Vermieter der Auswanderer in Paraguay. Die seien „in ein Land gegangen, von dem sie sich eine bessere Zukunft erhofften“ — nach Deutschland.

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