Von allen guten und bösen Geistern verlassen

In einer Zeit vor dem galoppierten Veganer-Wahnsinn galt Fleischersatz als Produkt für arme Leute. Das hat sich jetzt ins Gegenteil verkehrt.

So ja nicht!

In Notzeiten wurden früher Steckrübenschnitzel als Fleischersatz zubereitet. Ein sehr bekannte Marke im Lebensmittelbereich geht auf die Idee zurück, die Ernährung der armen Bevölkerungsschicht zumindest durch eine ordentliche Würzung zu verbessern. Nicht nur im europäischen Kulturkreis war der Konsum von Fleisch gleichbedeutend mit Wohlstand. Wer sich besonders viel Fleisch leisten konnte, hatte es im Leben geschafft.

Für die ärmer Bevölkerung gab es Fleisch höchstens an Feiertagen. Kriege und Notzeiten schränkten den Fleischkonsum zusätzlich ein.

Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg der Fleischkonsum auch durch die voranschreitende Industrialisierung der Landwirtschaft an. Gleichzeitig sanken die Preise für Fleisch spürbar. Aus einem Privileg für Wenige wurde innerhalb der nächsten Jahre ein jederzeit billig verfügbares Massenprodukt.

Nach und nach wurde die Schattenseite des hohen Fleischkonsums deutlich. Tierleid, Gammelfleisch, üble Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen und erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt durch Massentierhaltung. Die Suche nach einem Fleischersatz wirkt daher wie ein Ausweg zur Vermeidung der negativen Folgen unseres Konsums.

Mittlerweile steigt aufgrund der zunehmenden Nachfrage in Deutschland die Produktion von Fleischersatz. Im vergangenen Jahr gäbe es eine Zunahme in der Produktion von Fleischalternativen von über 39 Prozent.

Chemiebaukasten für Fleischersatz

Mit Slogans wie „Fleischlos glücklich“ und andern Maschen wird der Fleischersatz massiv beworben. Die allein im vergangenen Jahr 83.700 Tonnen Ersatzprodukte müssen schließlich unter die Konsumenten gebracht werden. Langsam, aber stetig geht der Fleischkonsum zurück, immer mehr Hersteller wie Rügenwalder Mühle bedienen die Nachfrage.

Allerdings verhält es sich mit dem Fleischersatz ein Stück weit wie mit der Margarine. Ursprünglich als günstiger Ersatz für Butter erfunden, avancierte sie zum Lifestyle-Produkt gegen zu hohen Cholesterinspiegel und anderen gesundheitsschädlichen Faktoren. Einhergehend natürlich mit einem saftigen Preisanstieg bei sinkenden Produktionskosten. Dabei ist Margarine ein reines Industrieprodukt, welches in vielen Familien völlig zu Unrecht die Butter vom Tisch verdrängte.

Bei vergangen und vegetarischen Produkten als Fleischersatz sollte man sehr genau auf die Zutatenliste des Herstellers achten. Denn anders als das eingangs erwähnte Steckrübenschnitzel wird hier oft tief in Trickkiste der Lebensmittelchemie gegriffen. Mit den richtigen Zusatzstoffen lässt sich etwas zusammenrühren, was hauptsächlich aus Pflanzenöl und Wasser besteht. Beides Inhaltsstoffe, die extrem günstig sind. Das fertige Produkt als Imitat von echtem Fleischprodukten wird jedoch in der Regel teurer verkauft.

Persönlich halte ich einen reduzierten Fleischkonsum und bewussten Genuss für den besten Weg. Fertig Fleischersatz-Produkte kommen bei uns nicht auf den Tisch, weil ich sie gesundheitlich für bedenklich halte. Wenn wir vegetarisch oder vegan essen, dann weil wir aus natürlich Zutaten bewusst so gekocht haben.

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