Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Die Bahnbögen in Köln sind gerade im Innenstadtbereich ein unübersehbarer Schandfleck. Die Schuld dafür schiebt man sich gegenseitig in die Schuhe.

Tatort Bahnbögen

Außenstehenden muss man zunächst erklären, was die Bahnbögen eigentlich sind. Der Kölner Bahnhof wird in Hochlage angefahren, eine Bahntrasse zerschneidet dabei vor allem das Eigelsteinviertel. Zum Teil wird der Raum unter der Trasse als Parkraum genutzt. Beim einem geführten Rundgang durch das Veredle vor ein paar Jahren konnte ich sehen, was das konkret bedeutet. Hier sind zum Teil Angsträume entstanden, vermüllte, ungepflasterte Parkplätze.

Ein anderer Teil wird nicht genutzt oder sich selber überlassen. Wer als Tourist nach Köln kommt und die charmante Bahnbögen in Berlin kennt, wird ziemlich erschrocken sein. Wahrlich, man könnte auch hier in Köln aus den Gegebenheiten eine Menge machen.

Auch wenn ich seit nunmehr einem Jahr nicht mehr SPD-Mitglied bin und bereits davor nicht mehr dem Ortsverein Innenstadt-Nord angehört habe, kenne ich die dortige Diskussion um die Bahnbögen. In meiner aktiven Zeit kam das Thema regelmäßig auf den Tisch. Insbesondere von Regina Börschel, Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt, gab und gibt es ein starkes Engagement, aus den Bahnbögen etwas zu machen.

Leider wurde daraus nie etwas, die Schuld lag hier sehr deutlich nicht auf politischer Seite, sondern meines Erachtens beim Pächter der Bahnbögen.

 

Bahnbögen in lächerlich

Bahnbögen in lächerlich

Der Schwarze Peter

Das mich das Interview in der Kölnischen Rundschau mit dem Pächter der Bahnbögen erschrocken hat, ist noch harmlos ausgedrückt. Aber der Reihe nach. Lutz Figge hat die Bahnbögen am Eigelstein und in Ehrenfeld von der Bahn seit Jahren gepachtet — und die am Eigelstein trotz anders lautender Versprechen verkommen lassen. Zumindest sehe ich (und vermutlich noch eine ganze Reihe Kölner) das so.

Im Interview beklagt sich Figge sich bitterlich über die angebliche Bürokratie, die ihm Steine in den Weg legen würde und über Wischiwaschi-Konzepte der Bezirksvertretung. Das Interview kann man sich (zur Zeit) in ganzer Länge selber bei der Rundschau durchlesen.

Wie gesagt, ich kenne die andere Seite und habe eine etwas andere Meinung zur Situation als der Pächter. Wie Regina Börschel schreibt, gibt es bei dem Projekt sei dem sie sich Anfang der 2000er Jahre beschäftigt, keinen Fortschritt. Nur Geschichten und leere Versprechungen. Getan wird nichts. Davon kann man sich auch weit ab von Köln mittels Internet überzeugen, in dem man sich die Website der Bahnbögen anschaut. Das sich dort überwiegend Blindtext befindet, ist garantiert auch die böse Bezirksvertretung schuld. Ehrlich, es ist einfach nur peinlich. Wenn man als Pächter unfähig ist, etwas umzusetzen oder möglicherweise andere Vorstellung hat, sollte man einfach den Pachtvertrag aufkündigen und anderen das Feld überlassen.

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