Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Also auch darüber, ob man Käse bei REWE kaufen sollte oder nicht. Streiten lässt sich auch über „bei“ und „von“. Preiserhöhungen bleiben außen vor.
Preiserhöhungen bei REWE
Genau um die geht es nämlich. Käse bei REWE, das durfte ich gestern schmerzlich feststellen, ist nämlich deutlich teurere geworden. Natürlich unterliegt alles immer einer Inflation und Preiserhöhungen sind gängig. Unschön sind sie jedoch, wenn sie als versteckte Preiserhöhungen daherkommen. Da entsteht schnell der Eindruck eines Etikettenschwindels. Aber der Reihe nach.
Was meine Frau und mich betrifft, sind wir im Grunde genommen keine echten Käse-Gourmets. Dürfte es auf der Welt nur drei Sorten gäben, wären das in der Reihenfolge ihrer Priorität für uns Gouda, Mozzarella (aus Kuhmilch, sagt meine Frau) und Parmesan. Dürfte es noch ein vierter sein, wäre es Feta aus Schafskäse. Beim Gouda sind wir zudem ziemlich schmerzfrei. Der kommt bei uns selten am Stück auf den Tisch, sondern in zwei vorbereiteten Varianten. Als Streukäse von REWE (Eigenmarke) und als Gouda Scheiben von REWE (ebenfalls Eigenmarke). Um letzteren geht es im Folgenden.
Käse bei REWE teurer
Ob die Preiserhöhung des Käses bei REWE durch die Bank weg alles Sorten und nicht nur die Eigenmarken betritt, kann ich aus naheliegenden Gründen nicht sagen. Wie erwähnt, sind wir ja mehr oder weniger Gouda-Junkies. Aber eine Veränderung fällt einem immer dann ins Auge, wenn sie genau dort greift, wo man am deutlichsten hinschaut.
Freitags abends steht ab und an eines unserer Lieblingsgerichte auf dem Speiseplan. Hackbrötchen (Rezept muss ich noch nachreichen hier im Blog). Eine der Zutaten ist Gouda in Scheiben, mit denen die gefüllten Brötchen belegt werden. Wir verwenden dazu immer den Käse der REWE Eigenmarke. Weniger aus Überzeugung als aus Gewohnheit. Dieser Käse bei REWE war für uns in den letzten Monaten (und ich meine auch Jahren) immer genau jenes Produkt — ein Beweisfoto folgt weiter unten.
REWE ändert Verpackung
Gestern Abend beim einkaufen stand ich zunächst irritiert vor dem Kühlregal. Ebene jener Käse war nicht vorhanden, obwohl das Regal gefüllt war. Erst auf den zweiten Blick fiel mir die neue Verpackung auf. Die bisherige fand ich deutlich praktischer, da sie von sich aus wiederverschließbar ist. Gut dann, wenn man nur einen klein Kühlschrank hat und jede Kunststoffdose zu viel Platz einnehmen würde.
Für den Käse bei REWE wurde aber nicht nur die Verpackung geändert. Ich hatte den Eindruck, es wäre auch am Preis gedreht worden. Sicher war ich mir aber nicht. Wie es der Zufall so will, hatte meine Frau aber morgens nach einem Arzttermin bei einem anderen REWE noch einer der alten Packungen erstanden. Wir konnten also gestern Abend zu Hause beide nebeneinander legen. Sie das, es wurde auch am Gewicht geschraubt. Statt bisher 210 Gramm enthält die neue Packung lediglich 200 Gramm. Der Preis wurde gleichzeitig von 1,69 Euro auf 1,99 Euro angehoben.
Preismagie
REWE hat auf den neuen Käse satte 30 Cent draufgeschlagen und 10 Gramm vom Inhalt gestrichen (bei ansonsten identischen Zutaten). Das wäre dann jetzt so eine typische Klausuraufgabe (Ergebnisse gerne in die Kommentare): Berechne den Preisanstieg in Prozent, wenn früher 210 g Käse 1,69 € und heute 200 g Käse 1,99 € kosten.
Käse bei REWE, dass ist nicht nur die aufgehübschte Marke „REWE Beste Wahl“, sondern auch die billig wirkenden Produkte von ja! — schaut man da genauer hin, lässt sich erstaunliches erkennen. Die hässliche Verpackung, geschenkt. Preislich ist hier aber mehr drin. Und gleichzeitig weniger. Der junge Gouda von ja! enthält kein Carotin als Farbstoff (deswegen wirkt er etwas blasser als der Gouda von Beste Wahl) und auch keinen Konservierungsstoff Natriumnitrat. Auf mich wirkt das günstigere Produkt deutlich gesünder. Unser Käse bei REWE wird wohl künftig häufig von ja! stammen. Sieht nicht so hübsch aus, schmeckt aber mindestens genau so gut, ist günstiger und vermutlich gesünder. Und was die Preiserhöhung angeht, die ist echt Käse (und ziemlich unverschämt). Zusammen mit der Änderung der Verpackung und der Menge kann man hier möglicherweise sogar von einer Verbrauchertäuschung sprechen.