Im Weltraum hört dich niemand singen, oder so ähnlich geht der Spruch. Über Demenz sagt das nur bedingt etwas aus.
Vergessen im Weltraum
Meine Frau und ich mögen gut (gemachte) Science Fiction Filme und auch Serien. Zum Glück verläuft auch kein Graben zwischen uns, denn auf die Frage, ob wir Star Wars oder Star Trek besser finden, gibt es eine identische Antwort. Eines der Probleme von guten Science Fiction Filmen ist, dass sie seltener anzutreffen sind als Vertreter anderer Genres. Manchmal gelangen wir daher an den Punkt, dass wir uns etwas noch mal ansehen, obwohl wir es bereits kennen.
Aber mal ganz im Ernste: wer Star Wars mag und jeden Teil wirklich nur einmal gesehen hat, mit dem stimmt doch etwas nicht. Wir jedenfalls haben nicht alle Teile mehrfach gesehene, sondern fast auch die gesamten Staffeln Battlestar Galactica. Da es aber nicht bei unserem Streaminganbiete die Pilotfilme und die Razor gab, sahen wir davon ab.
Gute SF-Serien
Auf Netflix hat uns zum Beispiel Ascension gefallen, woanders Firefly und Dr. Who. Und dann gab es da noch „The Expanse“. Gesehen haben wir die erste Staffel vermutlich im letzten Jahr. Bei mir im Blog findet sich dazu nichts. Ursprünglich hatte ich vor, darüber zu schreiben. Nicht nur weil mir die Szenen im Weltraum gut gefallen haben. Statt wie sonst üblich bombastische lautes Feuerwerk ist es dort im Weltraum einfach nur realistisch still. Selbst wenn ein ganzes Schiff explodiert. Im Weltraum hört dich niemand schreien, so war das.
Allerdings bin ich dann irgendwie darüber hinweg gekommen, über The Expanse zu schreiben. Immer wieder gab es andere Themen und dann war der Abstand zur Serie irgendwann zu groß, als das ich darüber noch hätte schreiben können. Aber ich hab es nicht vergessen. Mittlerweile läuft bei Netflix die 2. Staffle von The Expanse.
Neustart mit Bekanntem
Gestern Abend wollten meine Frau und ich dann anfangen mit der 2. Staffel. Wir schafften die ersten sechs Minuten, dann brauchen wir ab. Die erste Folge der neuen Staffel ist ziemlich vielversprechend, auf jeden Fall. Zudem hatte uns die erste Stafel ja gefallen. Bei uns beiden tauchte aber ein riesiges virtuelles Fragezeichen über dem Kopf auf. Wir hatten beide keine blassen Schimmer, welche Figuren welche Funktion und Motivation besitzen. Klar, den groben roten Faden kannten wir noch. Aber selbst da wurde unser Glaube, der Handlung in der zweiten Staffel folgen zu können, erschüttert.
Man bekommt eine leichte Vorahnung, wie sich Demenz anfühlen könnte. Der gemeinsame Beschluss wurde schnell gefasst. Wir fangen noch mal von vorne mit der ersten Staffel an. Die ersten beiden Folgen haben wir schon geschafft. Es zeigte sich hier aber bereits, welche Lücken wir haben. Leider reicht aber auch das zweite Sehen nicht immer aus. Welche Position die indische weibliche Figur bekleidet, ist uns schon wieder entgangen. Im Übrigen ist auch beim zweiten Durchlauf der Weltraum immer noch schrecklich schön still.