Bevor der zeitliche Abstand zum Urlaub an der Mosel in diesem noch größer wird, wollte ich hier im Blog doch noch ein paar Worte dazu schreiben.
Nach langer Zeit
Eigentlich wollte ich es gar nicht glauben, dass der Urlaub an der Mosel der erste richtige Urlaub nach sieben Jahren war. Also, mit richtig meine ich wegfahren und nicht zu Hause auf Balkonien verbringen. Abgesehen davon, dass auf unserem Balkon die Pflanzen mittlerweile den ganzen Platz beanspruchen. Das wir so lange nicht mehr im Urlaub gefahren sind, hat eine ganze Reihe von Gründen. Zum Teil gesundheitliche, ein Prise grundsätzliches Heimweh bei mir verbunden mit der Unlust, in meiner freien Zeit irgendwo hin zu fahren. Als Pendler bin ich einfach geschädigt. Hinzu kommt noch, dass sowohl meine Frau als auch ich bevorzugt im eigene Bett mit einer harten Matratze schlafen. Ja, und da war dann auch noch was, was wir erst nach und nach verdaut haben. Viele Umzüge hintereinander, die man professionell abwickeln lässt, haben ihren Preis.
Ursprüngliche Pläne
Das wir dieses Jahr endlich mal wieder in den Urlaub fahren würden, stand schon längere Zeit fest. Auch auf ein Ziel hatten wir uns geeinigt. Wir wollten von Dublin aus den Wicklow Way entlang wandern. Im letzten Jahr wünschte sich Nadine daher zum Geburtstag einen größeren Tagesrucksack. Im März diesen Jahres beschäftigte ich mich dann ganz konkret mit unserem Urlaub in Irland. Eine ziemlich ernüchternde Erfahrung. Ursprünglich bin ich von fünf Tagen unterwegs ausgegangen. Draus wurden dann auf Grund der Strecke zehn Tage. Zeitlich kein Problem. Beziehungsweise doch. Wenn man Mitte März anfängt, nach freien Unterkünften zu suchen, ist das eigentlich schon etwas knapp. Vor allem in der Kombination mit Flug und der Absicht zu wandern. Wir brauchten ja nicht nur ein oder zwei Unterkünfte, sondern für jede Etappe an der Strecke eine andere Unterkunft. Mir wurde das schnell zu viel Aufwand, vor allem aber gab es nicht überall mehr freie Plätze für zwei Personen.
Urlaub an der Mosel
Die Rettung kam dann durch eine Kollegin von Nadine. Die hatte mit ihrer Familie schon mehrfach an der Mosel Urlaub gemacht und eine Empfehlung für uns. So weit weg ist die Mosel nicht. Möglicherweise gibt es auch prestigeträchtigere Urlaubsziele. Für uns aber klang das nach eine echte Alternative. Nach so langer Zeit erstmal mit kleinen Zielen wieder anfangen. Als ich mir die Umgebung von Kobern-Gondorf ansah, vielen mir sofort die vielen Wanderstrecken auf. Wandern und Wein trinken — ein neuer Plan nahm Gestalt an. Die uns empfohlene Ferienwohnung gehört der Familie Dötsch, die auch das Weingut Dötsch-Haupt betreiben. Urlaub direkt beim Winzer, an der Quelle so zusagen. Klang schon mal gut. Über das Internet buchten wir dann die Wohnung für sieben Tage. Die Zeit bis zum Antritt des Urlaubs nutzte ich dann für die Planung von Wanderstrecken.
Ferien auf dem Weingut
Am letzten Tag im August ging es dann endlich in unseren Urlaub an der Mosel. Ein größeren Koffer sowie unsere Wanderrucksäcke hatten wir dabei. Für 10 Tage Irland hätte das nie gereicht und ein Rollkoffer wäre beim wandern ein echtes Handicap gewesen. Die Fahrt nach Kobern-Gondorf verlief ohne Zwischenfälle (bei der Bahn ist so was ja immer eine Erwähnung wert). Die Strecke vom Bahnhof in Kobern-Gondorf (eigentlich nur noch ein Haltepunkt) zur Ferienwohnung liefen wir zu Fuß. Die Wohnung selber liegt in ruhiger Lage, vom Wohnzimmer aus blickt man auf die Niederburg. Der Hammer ist jedoch das Schlafzimmer durch die Hanglage zum Schlossberg hin haben wir so direkt im Weinberg schlafen können — inklusive abendliches Grillenkonzert. Direkt am ersten Tag wedelten wir uns auch für die freitags stattfindende Weinprobe an. Zur Begrüßung von unseren Gastgebern gab es mit dem Wohnungsschlüssel auch noch eine Flasche Riesling. Der erste Abend versprach einen großartigen Urlaubsauftakt. Und dann kam der Dienstag. Darüber dann morgen mehr.
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