Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Mein erster Besuch auf der Insel Morrowind liegt dreizehn Jahre zurück. Damals, im August, schlug ich mir die Nächte um die Ohren um die Geheimnisse der Insel zu erkunden.

Elder Scrolls Reihe

Für mich war Morrowind auf der Xbox der Einstige in die Elder Scrolls Reihe. Die beiden Teile vorher, Arena und Dagerfall hatte ich nie gespielt. Wohl aber von Dagerfall gehört. Nein, eigentlich nicht gehört. Mir wurde regelrecht davon vorgeschwärmt als Rollenspiel mit enormen Freiheiten. Genau die waren es dann auch bei Morrowind, die mich so in den Bann zogen. Natürlich gab es eine Haupthandlung. Als Gefangener wurde man auf die Insel Vvardenfell gebracht und dann in die Freiheit entlassen. Stück für Stück erfährt man, welche Rolle man in Bezug auf den geheimnisvollen Nerevarine-Kult spielt. Neben der eigentlich Haupthandlung gab es unzählige Nebenquests zu erkunden und sich auch mit moralischen Fragen auseinander zu setzen, denn die Insel ist die letzte Bastion der Sklaverei.
Fasziniert haben mich auch die Dwemer-Ruinen, die man erkunden konnte. Ein alte ausgestorbenen Zwergen-Rasse, die technische Meisterwerke erschufen und die ihnen möglicherweise sogar zum Verhängnis wurden.

Eindrücke in Morrowind

Sonnenuntergang in Dolchsturz

Oblivion

Ein paar Jahre später spielte ich dann auf der Xbox 360 den vierten Teil, Oblivion. Man macht sich auf die Suche nach dem unehelichen Sohn des verstorbenen Kaisers, um ihm das Amulett der Könige zu überreichen. Es ist die einzige Möglichkeit, die Dimensionstore der dämonischen Daedra zu schließen, die ganz Tamriel bedrohen. Dabei ist Oblivion die Dimension, aus der sie stammen. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto häufiger tauchen die Portale auf. Nach rund 170 Spielstunde hatte ich das Ende erreicht, obwohl noch längst nicht jede Nebenquest ausgereizt war. Mein Fazit damals: „Wer Rollenspiele mag, kommt an Oblivion nicht vorbei.“ Genau so dachte bereits vorher über Morrowind.

Skyrim

November 2011 wurde Skyrim veröffentlicht. Es war eines der letzten Spiele auf der Xbox 360, bevor ich die Konsole in den Keller abschob. Darüber geblogt habe ich leider nicht, aber trotzdem kann ich mich noch ziemlich gut an diesen Teil erinnern. In Himmelsrand geht man der Prophezeiung von der Wiederkehr der Drachen nach. Niemand glaubt mehr an sie, bis die Drachen dann tatsächlich auftauchen und ganze Landstriche verwüsten. Nur jemand mit Drachenblut in den Adern kann sich entgegen stellen. Zufälligerweise ist man als Spieler genau diese Person. Wieder ist dies nur Dur die Haupthandlung. Nebenbei gibt es enorm viel zu entdecken. Andere würden wohl aus vielen der Nebenhandlungen eigenständige Spiele machen.
Die große Stärke der ganzen Reihe ist, dass sie dem Spieler tief in eine eigene Welt eintauchen lassen. Auf wenn die Freiheit vielleicht manchmal etwas überfordert sorgt sie dafür, dass sich jeder Besuch in Tamriel anfühlt als wäre man in einer lebendigen Welt unterwegs. Jede Handlung hat Konsequenzen. Sehr oft gibt es mehr als nur eine Möglichkeit, ein Problem zu lösen. Die Art wie man Quests löst, wirkt sich dann auf den weiteren Verlauf aus.

Und immer wieder Lava

Und immer wieder Lava

Ein Haus in Tamriel

Neben den Handwerken und der Möglichkeit, unterschiedlichen Gilden beizutreten war ich angetan davon, mir in der Spielwelt ein eigenes Domizil zu kaufen. Es einzurichten und Schätze anzuhäufen. Auffällig auch schon in Morrowind war die erzählerische Stärke selbst in Sidequest. Unvergessen für mich das Lied von Onkel Schleckermaul aus der Erweiterung „Bloodline“ für Morrowind:

Süßigkeiten, Süßigkeiten!
Onkel Schleckermaul will allen nur Freude bereiten!
Drum auf zur Werkstatt, das will ich meinen,
wo all die schönen Lampen scheinen!

Und ja, man kann in Elder Scrolls auch zu einem Vampir oder Werwolf werden. Wie heisst es so schön: das hat nicht nur Vorteile.

Morrowind online

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2017 springen aber zwei Zeitalter zurück in Tamriel. Im 2014 vorgestellten Elder Scrolls Online kämpft man als Spieler gegen die Pläne es Daedra-Fürst Molag Bal, der mit riesigen Ankern versucht, zwei Ebenen miteinander zu verbinden und so Tamriel in die Finsternis zu stürzen. Wieder ist es nur die Haupthandlung. Wie gewohnt gibt es zahlreiche Nebenquest. Anders ist diesmal nur die Onlinekomponente, denn eigentlich ist ESO ein Massive Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG).
Ohne Konsole bekamen wir von ESO in den ersten zweieinhalb Jahre nichts mit. Seit dem bei uns zu Hause Mr. Xbox One eingezogen ist, änderte sich das. Wie es der Zufall so will erschien passend dazu vor wenigen Wochen eine große ESO Erweiterung namens Morrowind. Diese enthält das Basisspiel und eine ganz neue Hauptquest. Im Grunde bekommt man so zwei Spiele zum Preis von einem.

 

Zauberer in schwerer Rüstung

Zauberer in schwerer Rüstung

Online und doch nicht online

Seit World of Warcraft bin ich beim Onlinerollenspielen immer etwas vorsichtig. Ich mag Rollenspiele, aber nicht, wenn es einen Gruppenzwang gibt. Wenn man nur voran kommt, in dem man sich mit anderen Spielern zusammen schließt. Mein Eindruck bisher bei Morrowind und ESO: hier ist es anders. Bei der Hauptquest und bisher allen Nebenquests bin ich ganz alleine zurecht gekommen. Man begehen häufig anderen Spielern, aber man muss nicht interagieren. Persönlich finde ich das sehr angenehmen. Um so schöner sind dann Moment, wo man sich ohne Worte hilft. Man merkt, dass jemand anders auch auf den Spuren eines Schatzes ist und läuft ihm einfach hinterher. Oder hilft jemanden, einen Mob von Untoten endgültig tot zu bekommen.
Die Story selber ist grandios, genauso grandios sind jedoch die Nebenquests. Alles ist irgendwie miteinander verbunden, viel stärker als früher haben Entscheidungen Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Handlung und der ganzen Spielwelt.

Erstes Fazit

Mein Charakter ist gerade erstmal auf Stufe 23, auf die er ganz alleine gekommen ist. Es gab nur eine Spinnenhöhle, in die ich mich nicht hätte alleine wagen sollen. Das tat ich aber und habe da drei Mal mit meinem Leben bezahlt. Das was man in ESO alles machen kann, würde zahlreiche Seiten füllen. Positiv finde ich, dass man nur das Spiel einmalig kaufen muss und keine Verpflichtung hat, monatliche Abogebühren zu zahlen. Wenn es trotzdem macht, erhält man ein paar Boni, die nicht spielrelevant sind. Natürlich kann auch wieder Häuser kaufen, eigene Rüstungen schmieden und vieles mehr. All die Freiheiten, welche  die ganze Reihe zu dem gemacht werden, was ich immer noch so stehen lassen kann: Wer Rollenspiel mag, kommt auch an Morrowind online nicht vorbei.

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