Es gibt Wochenenden, die möchte man lieber aus dem Kalender streichen. Besonders dann, wenn sie nach Altlasten aus dem vorherigen Wochenende mit sich trugen, wie Sonnenbrand und Gelbe Säcke.
Intensivwetter macht Sonnenbrand
„Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ Sonnenschein von Juni bis September, dieser Ohrwurm von Rudi Carrell. Zumindest meinem Eindruck nach wäre die Antwort: dieses Jahr. Bisher sah der Juni verdammt vielversprechend aus, die Hitzewelle diese Woche steht uns aber noch bevor. Meinem persönlichen Eindruck nach ist die Sonne deutlich intensiver, sogar aggressiver als früher. Meine Frau hat sich auf dem Siedlungsflohmarkt am Samstag vorletzte Wochenende die Arme verbrannt. Dabei war sie nur anderthalb Stunden draußen. Der Siedlungsflohmarkt. Er ist nicht Schuld daran, dass es bei uns in der Straße jetzt aussieht wie in einem Elendsviertel. Überall Gelbe Säcke beziehungsweise Tonnen, die seit dem Flohmarkt nicht geleert wurden. Weil es Nachbarn gibt, die sich für besonders schlau halten.
Hofflohmärkte bringen Gelbe Säcke
In Nippes wurde an dem Wochenende des Siedlungsflohmarkts auch die Hofflohmärkte veranstalte. Eigentlich etwas was sich eher ergänzt als konkurriert. Wenn allerdings Nachbarn lieber einen eigene Hofflohmarkt machen, weil sie neben Trödel auch Kaffee und Kuchen verkaufen wollen, ist das schon eine Konkurrenz zum zentral veranstalteten Siedlungsflohmarkt. Wirklich stören würde mich das dennoch nicht. Was mich aber zur Weißglut bringt: durch die schon früh angebauten Ständen der Hofflohmarkt-Nachbarn kam die AWB nicht mehr mit dem Müllfahrzeug durch. Die Gelben Säcke wurden entsprechend am vorletzten Wochenende nicht abgeholt. Dabei waren die Tonnen bereits richtig voll. Ein Zustand, der nicht besser geworden ist. Die nächste reguläre Leerung ist jetzt erst am kommenden Samstag. Ein schönes Beispiel, wie der Egoismus weniger vielen schadet. Die Gelbe Säcke wurden bei etwa 50 Haushalten nicht abgeholt. Dafür haben zwei Familien Waffeln auf verkauft. Ist ja auch wichtig.
Den Lauch voll nehmen
Was wäre aber ein Wochenende, wenn man sich nur über die Dinge aus dem vorherigen ärgern würde? Nachschub stellte sich pünktlich und ungefragt ein. Nach jahrelanger Nutzung stellte mein AppleScript zur Generierung des Einkaufszettels den Dienst ein. Einfach so, das Skript ließ sich nicht mehr öffnen. Auch nicht das Skript Backup von vor zwei Wochen. Meinen gesamten Workflow musste ich entsprechend anpassen, um einen LaTeX generieren Einkaufszettel zu erhalten. Aktuell benötigt das noch zwei manuelle Schritte zu viel. Und Nerven hat das auch gekostet, genau so wie die Sache mit dem Lauch. Den brauchte ich nämlich sowohl für einen Salat am Samstag als auch für die Quiche Lorraine am Sonntag. Beim Rewe gab es keinen Lauch, angeblich aus Qualitätsgründen. Dafür durfte ich mir dann einen Vortrag anhören, warum man auch Frühlingszwiebeln nehmen kann. Man aß sogar zu Demonstrationszwecken das grün von Frühlingszwiebeln, welches ich immer in der Biotonne entsorge. Den Lauch habe ich dann in Top-Qualität bei Netto bekommen.
Wildpinkler und fliegende Katzen
Aber das war ja erst der Samstag. Am Sonntag ging es dann weiter. Hinter Haus befindet sich ein Stück Wiese, mehrere Bänke, ein Sandkasten, eine Holzlokomotive. Kein Dixi-Klo. Das hier in der Siedlung Kindergeburtstage gefeiert werden, finde ich toll. Gar nicht toll finde ich, wenn man eine ganze Gruppe kleiner Kinder einfach hinters Haus pinkeln lässt. In aller Öffentlichkeit, denn es ist kein Hinterhof. Selbst dann wäre so ein Verhalten daneben. Wohl gemerkt, die Kinder waren nicht alleine unterwegs, sondern unter Aufsicht und pinkelten unter Anleitung. Wir haben hier in der Siedlung eine super Kindertagesstätte, die ihre Räumlichkeiten einschließlich sanitärer Einrichtungen an den Wochenenden gegen einen kleinen Obolus vermietet. Mal wieder das Thema Egoismus. Zudem ein gutes Beispiel, wie egal den Menschen ihre Umgebung ist.
Fliegend Säcke
Die Gelben Säcke hatten wir bereits. Aber noch nicht die fliegenden Katzen. Das die Säcke noch nicht durch die gegen fliegen, ist wohl mehr oder weniger Glück. Glück hatte auch der Kater unserer Nachbarn, der sich etwas zu weit auf den Balkonsims wagte. Zwei Stockwerke tief ging es hinab. Drinnen im Wohnzimmer hörten wir einen Aufprall auf unserem Balkon. Der wurde deutlich gebremst durch unseren Sonnenschirm. Dem Kater geht es gut, dem Sonnenschirm nicht mehr. In die Gelbe Tonne kann er aus Gründen derzeit noch nicht, immerhin haben wir seinen Nachfolger bereits bestellt.