Von allen guten und bösen Geistern verlassen

WordPress Geschwindigkeit verbessern

Jeder, der einen Blog oder eine Webseite mit WordPress bereit, wird früher oder später auf das Thema Performance stoßen. Die Frage, wie sich die WordPress Geschwindigkeit verbessern steht dann im Raum.

Preis der Vielfalt

WordPress wird weltweit bei über 25 Prozent aller Webseiten eingesetzt. Die Beliebtheit hat viele Gründe. Die Zugänglichkeit und einfache Bedienung sprechen für WordPress genau so wie die große Anzahl an verfügbaren Themes und Plugins. Für fast jeden ist da etwas dabei. Allerdings hat diese Vielfalt auch einen Preis. Nicht alles, was angeboten wird, sieht gut aus und nicht alles was gut aussieht, ist auch tatsächlich Performant. Es kursieren immer wieder Empfehlungen, für einen optimalen Google Page Speed möglichst auf alles zu verzichten, gar zurück zu kehren zu statischen HTML-Seiten. In Praxis sollte niemand auf den Einsatz eines CMS wie WordPress verzichten, die Vorteile überwiegen. Grundsätzliche halte ich WordPress auch nicht für überladen oder langsam. Wenn man einige Grundregeln berücksichtigt, lässt sich beachtliches an Geschwindigkeit herausholen.

WordPress Geschwindigkeit verbessern

Pexels / Pixabay

Best Practice WordPress Geschwindigkeit

Sowohl beruflich als auch privat beschäftige ich mich seit Jahren mit WordPress. Das Thema Performance wurde dabei immer wichtiger, auch für meinen eigenen Blog hat es mittlerweile eine große Bedeutung bekommen. Die letzten drei Wochen waren für mich dabei besonders intensiv. Das neue Theme ist im Prinzip eins von der Stange, wurde aber von mir angepasst. Im Bezug auf den Google Page Speed konnte ich einiges verbessern, aber es ist noch Luft nach oben. Beim Theme bin ich  jedoch an Grenzen gestoßen. Aus Interesse heraus habe ich daher begonnen, mich intensiver mit der Materie zu beschäftigen.
Wer möglichst schnelle zu einem passablen Ergebnis kommen möchte, für den gibt es ein relativ unkompliziertes und auch kostenloses Setting. Vier Plugins kann ich uneingeschränkt empfehlen. Im Zusammenspiel leisten sie bereits eine ganze Menge:

Nachfolgend ein paar erklärende Worte zu dieser Auswahl.

Plugins zur Verbesserung der WordPress Geschwindigkeit

Diese vier Plugins verbessern im direkten Zusammenspiel die WordPress Geschwindigkeit ziemlich gut. Was aber machen sie genau?
Aus meiner Sicht WP Fastest Cache ein guter Kompress zwischen Optionen und Leistung. Es gibt eine Vielzahl weiterer Caching Plugins, keines konnte mich jedoch so überzeugen wie WP Cache. Hier reicht bereits die kostenlose Version aus, wenn man sie mit Autoptmize (ebenfalls kostenlos) kombiniert.
Was aber machen die beiden Plugins? Zunächst sollte man wissen, dass WordPress bei jedem Seitenaufruf Inhalte aus der Datenbank dynamisch lädt. Dabei es nicht nur eine Anfrage, sondern ein paar mehr. Je nach Theme kann das sogar eine Menge sein. Durch ein Caching-Plugin werden die Inhalte auf der Festplatte des Servers zwischengespeichert und erst neu aus der Datenbank angefragt, wenn sich etwas geändert hat. Der andere Aspekt der Plugins ist die Zusammenfassung und Komprimierung von CSS und Javascript. An der Startseite meines Blogs (Stand: 10.06.2017) sieht man recht gut, wo eine weitere Stellschraube für die Performance sein kann — die Bilder.

Kleinere Bilder — größere Einsparung

Die Überprüfung des Page Speeds zeigte mir, das die Bilder ein ziemliches Potential zur Einsparung haben. Die Optimierung kann man von Hand übernehmen, oder aber man setzt ein Plugin ein. Beim ausprobieren verschiedener Varianten habe ich mich bewusst gegen ein lizenzpflichtiges Plugin entschieden und zu einem Freemium Plugin gegriffen. Bei ShortPixel Image Optimizer hat man ein freies Kontingent von 100 pro Monat. Für meine Zwecke reicht das aus. Da ich dadurch aber nicht meine gesamte Mediathek optimiert bekomme, habe ich einmalig 9 Dollar in die Büchse geworfen, um alle Bilder optimieren zu lassen. Das übernimmt das Plugin von alleine. Als Alternative gibt es noch tiny png mit einem Freikontingent von 500 pro Monat. Hier waren zumindest bei mir die Bilder noch nicht zufriedenstellen für den Page Speed optimiert.
Das letzte Plugin auf meiner Liste, NIX Gravatar Cache, ist für mich notwendig, weil ich auf der Startseite im Blog ein Author Widget habe, welches mein Gravatar-Foto einblendet. Ohne Plugin ließe sich das auch anders lösen, mehr dazu weiter unten.

Plugins, Hosting und weitere Parameter

Beschäftigt man sich damit, die WordPress Geschwindigkeit zu verbessern, gibt es eine Menge Empfehlung. Eine davon halte ich für absolut zutreffend: so wenig Plugins wie möglich zu verwenden. Jedes Plugin erweiterte zwar den Funktionsumfang von WordPress, geht aber letztendlich zu Lasten der Performance. Insbesondere dann, wenn das Plugin etwas für das Frontend zu Verfügung stellt. Zusätzliche Javascript und CSS wirken sich negativ auf den Pagespeed aus.
In Bezug auf das Hosting angeht, hört man mal diesen oder jenen Hoster, der besonders gut sein soll. Ja, hier gibt es tatsächlich Qualität- und Performanceunterschiede. Beim Hoster ist mir wichtig, im Rahmen zu bleiben und nichts zu empfehlen, was unnötig Geld kostet ohne einen wirklichen Gewinn zu erzeugen. Zumindest privat ist das ein Hobby, bei dem ich bereits draufzahle. So lange man keinen 1-Euro Tarif bei einem dubiosen Billig-Anbieter hat, sollte alles in Ordnung sein. Viele Tarife um die 10 Euro bietet ausreichend Möglichkeiten und Power, um die durchschnittlichen Anforderungen zufrieden zu stellen. Spezielles WordPress Hosting? Muss nicht sein, wobei es auch Sonderfälle gibt.

Die Schwachstelle für die Performance

Einer der größten Stolpersteine auf dem Weg, die WordPress Geschwindigkeit entscheidend zu verbessern ist das gewählte Theme. Auch mir wurde das recht schnell hier im Blog deutlich. Als Faustregel kann man nehmen: je Optionen ein Theme bietet, desto schwieriger wird es, damit auf einen guten Page Speed zu kommen. Es gibt eine Reihe von Puristen, die am liebsten zu einem Design aus den 90er Jahren zurückkehren würden. Wenig CSS, rattenschnelle Seite aber super hässlich. Mir geht es um Best Practice und damit um einen Kompromiss. Für den muss man jedoch bereit sein, tiefer in die Materie einzusteigen. Daher habe ich mich dran gemacht, ein eigenes Theme zu entwickeln — über den Prozess werde ich noch mal gesondert schreiben. Vorab schon mal eine wichtige Erkenntnis. Jeder nachzuladende Fremdbestandteil in der Webseite wirkt sich negativ auf die WordPress Geschwindigkeit aus. Selbst Dinge, die von Google selber stammen. Wer Google Fonts nutzt oder das Google Analytics Skript einsetzt, muss deutlich tiefer in die Trickkiste greifen, um seinen Page Speed zu verbessern. Aber es gibt auch eine für mich positive Erkenntnis. Man muss das Rad nicht neu erfinden, sondern kann auch mit einem CSS-Framework wie Bootstrap bereits auf 95/85 (Desktop/Mobile) beim Page Speed kommen.

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