Eine kurzfristig angesetzte Baustelle ist nicht nur ein Thema, welches den Hauptausschuss der NVR-Zweckverbandsversammlung beschäftigt, sondern ganz konkret auch mich als Pendler betrifft. In der vergangenen Woche summierte sich meine Pendel-Zeit auf fünf Stunden pro Tag — jeweils eine Stunde mehr. Ob daran Baustellen schuld sind, Fehlplanung oder was auch immer, ist mir am Ende eines Tages völlig egal.
Außer schweigend das Essen in sich hineinschieben läuft abends ehedem nicht mehr viel. Ermattet begibt man sich ins Bett und gruselt sich bereits vor dem nächsten Tag. Denn es wird nicht besser, wie man weiß. Anders als im letzten Jahr gab es so gut wie keine Kommunikation über die geplanten Baumaßnahmen. Mehr oder weniger bei Nacht und Nebel wurden kurzfristig Beschlüsse gefasst und der Pendler mit jeweils einer Baustelle links- und einer weiteren rechtsrheinisch überrascht.
Der Baustelle ein Schnippchen schlagen
Als Pendler hat man dann einfach Pech, wenn man von Nippes mit der S-Bahn erstmal zum Hauptbahnhof Köln kommen muss, weil von dort der ICE fährt. Meine S-Bahn, die ich sonst morgens nehme, wurde auf Grund der Baustelle gestrichen. Alternativ hätte ich 10 Minuten früher fahren können — mit entsprechend verlängertem Aufenthalt am Bahnhof. Oder später, mit dem Risiko den ICE zu verpassen. Bei der Wahl zwischen zwei Nicht-Alternativen sucht man sich eine wirkliche Alternative. Meine besteht darin, morgen zu KVB-Haltestelle Florastraße zu laufen, von der mit der U-Bahn bis zum Ebertplatz zu fahren, in die nächste Bahn Richtung Breslauerplatz einsteigen oder gleich vom Ebertplatz zum Bahnhof laufen.
Sofern ich nicht zu dusselig bin, beim Verlassen der Wohnung die richtige Richtung einzuschlafen, klappt das ganz gut. Früher aus dem Haus muss ich dabei auch nicht wirklich. Länger unterwegs zur Arbeit bin ich durch die Baustelle trotzdem.
Der schlechtere Rückweg
Auf dem Rückweg geht das da nicht mehr ganz so gut, vor allem auch, weil ich nicht etwas später im Büro ankomme, sondern wesentlich später zu Hause bin. Da der ICE 729 gefühlt nie pünktlich in Köln Messe/Deutz ankommt, addiert sich dann die Verspätung durch die Baustelle noch mal dazu. Da es hier bei der S-Bahn Richtung Nippes auch wieder Streichungen gibt, fällt man, so wie ich letzte Woche, in eine hässliche Lücke. Aber hej, wenn man um 19:45 Uhr zu Hause ist, hat man die Tagesschau zumindest noch nicht verpasst.
Diese Woche solle es angeblich wieder besser werden, zumindest wird behauptet, man sei mit einer Baustelle bereit fertig. Fertig bin ich auch, aber mit den Nerven. Der ICE heute Abend soll pünktlich in Köln ankommen — dafür jedoch früher losfahren.
In jedem Fall habe ich für mich eine ziemlich gute und übersichtliche Informationsquelle entdeckt. Die Pressemeldungen der Nahverkehr Rheinland GmbH sind deutlich informativer als das, was man als Pendler ansonsten von der Bahn zu lesen bekommt.
Eine Antwort