Meine To-Do Liste hat eine einfach, aber für mich ausreichende und effiziente Sortierung. Es gibt den Eingang, geplante Aufgaben, wo dann auch wiederkehrende Aufgaben (wie Blumen gießen) aufschlagen und es gibt die Nimmerleins.
Nimmerleins? Als mir auffiel, dass ich eine Neigung dazu habe, bestimmte anstehende Aufgaben mal wieder zu verschieben, legte ich diese Liste an. In ihr befinden sie Aufgaben, die ich schon so häufig verschoben habe, dass sie eigentlich erst am Sankt Nimmerleinstag von mir erledigt werden.
Eine dieser Aufgaben trug die einfache Bezeichnung „Rauchmelder“. Im Prinzip eine recht simple Aufgabe. Den nächsten Baumarkt aufsuchen, eine ausreichende Anzahl an Rauchmelder für die Wohnung erwerben und zu Hause an den vorgeschriebenen Stellen montieren. Wenn ich das richtig sehe, habe ich diese Aufgabe seit Jahren bei den Nimmerleins. Mit dem Thema wollte ich mich einfach nicht auseinander setzen. Ohren zu halten und ignorieren — eine Spezialfähigkeit von mir. Manchmal eine ziemlich dumme Verhaltensweise.
Über den Sinn oder Unsinn von Rauchmelder brauchen wir uns wohl an dieser Stelle nicht zu unterhalten. Sie können im Ernstfall Leben retten. Auf mich wirken sie allerdings wie ein Fremdkörper an der Decke. Als eine gesetzliche Regelung beschlossen wurde, hörte ich nicht zu. Bei Regelungen, die meine vier Wände betreffen, bekomme ich immer so eine Energiesparlampen-Allergie.
Seit Ende des vergangenen Jahres ist allerdings die Übergangsfrist abgelaufen. Im neuen Jahr sind auch für Bestandswohnungen Rauchmelder Pflicht. Unsere fürsorgliche Vermieterin fragte daher vergangene Woche bei uns nach und bot uns gleich auch welche an, die wir von ihr kostenlos hätten bekommen können. Ganz normale Rauchmelder halt.
Als ich letzen Samstag solch einen ganz normalen Rauchmelder sah, war ich ziemlich geschockt. Alle 32 Sekunde blinkte eine rote LED, um seine Einsatzbereitschaft zu signalisieren. SO was im Schlafzimmer? Undenkbar! Dazu kam noch das Thema Montage, denn ich Hasses es, Löcher in Wände zu bohren. Erst recht, Löcher in Decken zu bohren. Damit habe ich ganz schlechte Erfahrungen gemacht.
Vorsichtig fragte ich bei unserer Vermieterin nach. Tja, es waren ganz normale Rauchmelder. Mit Blink und bohren. Da ich einfach nicht glauben wollte, dies sei der Normalzustand, machte ich mich am Montag schlau. Der überwiegenden Teil der im Handel verfügbaren Rauchmelder wird nicht in Deutschland hergestellt, sondern in Ländern, wo Rauchmelder keine Pflicht sind. Da ist es dann auch egal, ob sie blinken oder nicht, weil keiner die im Schlafzimmer aufhängen würde. Zudem werden viele Rauchmelder mit handelsüblichen Batterien betrieben, die ausgewechselt werden müssen.
Eine alte Bekannte, die „Stiftung Warentest“, berichtet mehrfach über das Thema. Dort stieß ich auch über den entscheidenden Begriff „Schlafzimmertauglich“. Schnell wurde mir klar, dass wir dafür selber die Kosten übernehmen würden. Egal. Wenn Rauchmelder, will ich einen, der anständig ist.
Empfohlen werden von Stiftung Warentest Rauchmelder, die über eine fest verbaute Dauerbatterie verfügen. Diese etwa 10 Jahre, danach muss dann ein neue Rauchmelder angeschafft werden — was sich aber auch bei den Modellen mit auswechselbaren Batterien empfiehlt.
Tja, schick aussehen und nicht dick auftragen war dann ein drittes Kriterium für die Auswahl eines (eigentlich reden wir hier ja von zwei, Schlafzimmer und Flur) Rauchmelders. Schließlich stieß ich dann auf ein Modell mit reddot design award. Ein sympathischen Namen hat er auch noch, „kleiner brandmeister Rauchmelder PX-1“.
TÜV geprüft und mehrfach ausgezeichnet. Genau unser Ding. Zwei davon haben wir uns bestellt und gestern vorschriftsmäßig angebracht. Ganz ohne bohren, denn die Dinger werden mit einer magnetischen Befestigung geliefert. Manchmal muss man länger warten, um zu richtigen Ziel zu kommen. Zum Glück ist in der Zwischenzeit nichts passierte, denn manchmal ist Warten eben auch mit Fahrlässigkeit verbunden.