Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Keine Werbung, eher eine Feststellung. Vor allem aber ein Rückblick. In den ersten Jahren meines Lebens war es mehr oder weniger egal, welches Shampoo zum waschen meiner Haare verwendet wurde beziehungsweise später, welches ich selber verwendete. Der einzige Konflikt beim Thema Haare waschen drehte sich darum, wie häufig das erfolgen durfte. Mein Vater war der Ansicht, so was müsse man nicht täglich machen, während ich genau darauf bestand. Für mich waren täglich frisch gewaschen Haare extrem wichtig. Genau so wichtig war es, selbst im Winter mit kaltem Wind keine Mütze anzuziehen.

Einzig bei der Frisur folgte ich den Vorgaben aus der Familie. Der klassische Seitenscheitel. Man, wenn ich mir heute Bilder von damals ansehen, könnte ich mir selber die Mütze über die Augen ziehen, um mir den Anblick zu ersparen. Erst im Studium schwenkte ich auf den Mittelscheitel um, verbunden mit einem Undercut. Im Prinzip ist es dabei bis heute geblieben (die Episode in der Oberstufe mit dem Zöpfchen verschweige ich mal lieber).

Selber Inhalt, neue Verpackung

Am Ende der Oberstufe hatte ich, wie einige andere aus meinem Freundeskreis auch, die „Spinnrad-Phase“. Shampoo wurde nicht mehr fertig gekauft, sondern selbstverständlich selber gemacht. Ob sich da positiv oder negativ auf meine Haare auswirkte, weiß ich nicht. Auf jeden Fall mussten die Zutaten gekauft und zusammengerührt werden, was mir dann nach dem Zivildienst irgendwie lästig wurde. Das Studium rief und ich wollte meine Zeit nicht mit dem zusammenbrauen von Körperpflegemitteln verbringen — was im Wohnheim auch deutlich schwieriger gewesen wäre. Ich schwenkte also wieder um auf ein fertiges Shampoo, hatte aber den Anspruch, dass dieses aus dem Bioladen stammen müsste.

Wie viele andere Sorten und Marken es zu der Zeit gab, weiß ich nicht mehr. Was ich aber weiß: ich rief nach dem Brennnessel-Shampoo von Logona, welche ich auch nach wie vor verwende.

Heute morgen unter der Dusche viel mir dann bei der neuen Shampoo-Flasche der Aufdruck „No. 1 Haarpflege im Bio-Fachhandel“ auf. Tja, was soll ich sagen, es wird wohl wirklich so sein. Bisher hatte ich auch keinen Anlass, mich für eine andere Marke oder Sorte zu entscheiden (auf den kleinen Irrweg zwischendurch gehe ich gleich noch ein). Mit dem Brennnessel-Shampoo komme ich wunderbar zurecht, den Geruch finde ich angenehmen und meinen Haaren scheint es auch zu gefallen.

Lediglich zwischendurch hatte ich mal eine fragwürdige Phase, in der ich unbedingt Lavaerde ausprobieren wollte (im Übrigen ebenfalls als ein Produkt von Logona erhältlich). So wirklich überzeugt hat mich das Pulver nicht. Klar, es ist frei von Tensiden und anderen Inhaltsstoffen, es reinigt die Haare rein physikalisch.

Das Pulver muss man dazu mit etwas Wasser anrühren (hatte wieder etwas von selber machen), auf die Haare verteilen und einmassieren. Im Prinzip ganz ok, aber der Duschvorhang sah hinterher immer aus, als ob ich eine Schlammpackung darauf verteilt hätte — ebenso der Rest der Dusche. Entsprechend höher war dann der Reinigungsaufwand für die Dusche. Anderthalb Packungen später führte mich der Weg wieder zurück zu meinem Lieblingsshampoo.

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