Es ist, zumindest nach Kölner Zählweise nach dem alles über drei Mal bereits Tradition ist, schon so was wie eine bei mir geworden. Der jährliche Besuch der dmexco im Herbst. Bereits im letzten Jahr hatte ich überlegt, ob ich da überhaupt richtig bin. Aber irgendwie ist es auch jedes mal aufs Neue inspirierend — auf seine ganz spezielle Art.
Es ist, als bekäme man eine direkte Injektion Adrenalin. Idee finden sich ein, wie man den eigenen Agenturalltag verbessern könnte. Wie man von einer kleinen Agentur zu einem größeren Player werden könnte. Man kennt diese Art von Größenwahn von Sportlern vor dem Match.
Wie dem auch sei, dieses Jahr war ich überrascht. Die Messe selber, so viel vorweg, war im Grunde, genau so wie in den Jahren davor. Davor ist aber genau das Stichwort, denn vor dem Eingang zum Messegebäude hat sich etwas erheblich verändert.
Wenn ich zur dmexco fahre, nehme ich von Nippes aus die S-Bahn bis Köln-Deutz. Von Gleis 9 aus muss man nur eine Treppe runter und fällt dann fast in die Shuttle-Busse, die einem zum richtigen Eingang bringen — bei der dmexco ist das der Eingang Nord, mit der S-Bahn landet man im Prinzip am Eingang Süd. Von dort aus hätte man die parallel stattfinden „Kind + Jugend“ besuchen können. Weiter als bis zu den Shuttle-Bussen kam man mit Koffern jedoch nicht. Security-Personal weiß drauf hin, dass man entweder in den Shuttle-Bus zum Eingang Nord einsteigen müsse oder aber den Koffer direkt vor dem Messegelände abgeben sollte. Am Eingang Süd waren Zelte vor der Treppe aufgebaut.
Ohne das weiter zu beachten, stieg ich in den nächsten Shuttle-Bus, der mich zum Eingang Nord brachte. dort sah es dann genau so aus. Direkt ins Gebäude rein wie sonst die Jahre konnte man nicht mehr. Auch hier Zelte und Absperrung vor dem eigentlichen Einlass, viel Sicherheitspersonal, Taschenkontrolle bei jedem Besucher.
Einen Hinweis seitens der Veranstalter habe ich bisher nirgends gefunden. Nur im Zusammenhang mit der zurückliegenden gamescom, welche ebenfalls auf dem Gelände der Kölner Messe stattfand, liest man etwas von verstärkten Sicherheitsmaßnahmen. Die Angst vor möglichen Anschlägen, sie ist da und sie manifestiert sich in solchen Maßnahmen.
Weder Besucher noch Aussteller wollen, das etwas passiert, ganz klar. Die Taschenkontrolle hat bei mir jedoch ein bedrückendes Gefühl ausgelöst. Zudem stellt sich die Befürchtung ein, wie es in diesem Herbst bei anderen Messen ablaufen wird. Wie wird es bei der Spiel 2016 in Essen sein? Auch mit Taschenkontrollen? Das wird für das Personal und die am Eingang wartenden Besucher eine Herausforderung, denn zur Spiel geht man immer mit Gepäck. Für die Verpflegung, mit Spielen die man mit anderen tausche will, mit Rollkoffern, um Neuerwerbungen darin zu verstauen. Mir wird leicht schlecht, wenn ich an die Möglichkeiten denke.