Bei barcamps gehöre ich mittlerweile zu den Wiederholungstätern. Wenn ich richtig gezählte, ist es in diesem Jahr das dritten Mal, dass ich am barcamp Köln teilnehme. Dazu kommen noch ein paar andere barcamps, was mit TYPO3 und WordPress war auch dabei.
Heute morgen auf dem Weg zum Ort der Veranstaltung, bei beginnendem Herbstwetter, wurde zum ersten Mal bewusst auf welche Art von Reise mich die barcamps insgesamt in den letzten Jahren begleitet haben.
Vor meinem Wechsel in eine Essener Internetagentur hatte ich bereits einige Zeit mit WordPress gearbeitet. Vornehmlich im eher privaten Bereich und hauptsächlich als System für Blogs. In der. Agentur lernte ich dann ein CMS kennen, mit dem wir die ersten Jahre arbeiteten. WordPress war zum dem Zeitpunkt keine ernsthafte Überlegung wert, obwohl ich selber zu Hause Themes und Plugins entwickelte. Etwas später übernahm ich dann die Einführung von TYPO3 in der Agentur. Seit gut sieben Jahren ist es das System, mit dem wir 90 Prozent der Kundenprojekte umsetzen. Eigentlich müsste ich schreiben, „umgesetzt haben“.
Lange Zeit habe ich auch auf WordCamps TYPO3 verteidigt, da es für mich als die bessere Wahl erschien. Insbesondere bei Projekten, in denen mit eigenen Datentypen gearbeitet wird. Eine umfangreich Referentendatenbank, mehrsprachig und mit verschiedenen Domains? Na klar nahmen wir dafür TYPO3.
TYPO3 hat den Vorteil, dass man damit bei der Umsetzung eines Projektes in Teams mit verteilten Aufgaben arbeiten kann. Es ergibt sich ein Workflow, der leider aber auch über die Jahre zu sehr starren Rollen geführt hat. Häufiger kamen wir dann an den Punkt, wo etwas nicht ging oder mit höheren Kosten verbunden war. Etwas „mal eben“ mit TYPO3 zu machen, geht eben nicht.
Mir selber hat in den letzten anderthalb Jahren die Richtung, die TYPO3 eingeschlagen hat, immer weniger gefallen. Über barcamps und den gern zitierten Blick über den Tellerrand schaute ich mir Alternativen an – und landete wieder bei WordPress. Es gibt Gründe, warum WordPress einen Marktanteil von mittlerweile 26 Prozent an allen Webseiten weltweit hat. Die Community ist groß, es gibt zahlreiche Anbieter von Plugins und Themes so wie eine erstaunliche Dynamik.
Insbesondere im Bereich der kommerziellen Themes und Plugins ist das Angebot großartig geworden. Man muss nicht für jedes Webprojekt das Rad neu erfinden, sondern kann für die Agentur wirtschaftlich und für den Kunden kostengünstig Lösungen aus dem Baukasten heraus entwickeln. Vor allem Lösungen, mit denen man sich nicht blamiert.
In den vergangenen Monaten habe ich viel Zeit mit dem Divi-Theme verbracht. So viel Zeit, dass ich kurz davor bin, die Begeisterung weiterzutragen. Entweder bereits an diesem Wochenende auf dem barcamp Köln oder aber auf dem nächsten WordCamp. Von WordPress zu TYPO3 und wieder zurück. Mit daran beteiligt waren viel, mitunter heiße, Diskussionen auch auf barcamps.