Möglicherweise leidet der eine oder andere (oder die eine oder andere) beim derzeitigen Wetter unter Schlafstörungen oder sogar Schlaflosigkeit. Wenn es nur am Wetter liegt, wird es vorübergehen wie Rockkonzerte am Ring — dieses Jahr in der Kurzfassung. Anders sieht es aus, denn die Schlafstörungen oder die Schlaflosigkeit generell vorhanden ist.
Anfang des Jahres gab es einen Artikel in der Zeit, „Die Wachen der Nacht“. Alexander Tieg, Autor des Artikels, lief mehre Nächte durch Hamburg und klingelte bei den Menschen, in deren Wohnung noch Licht brandet. Ausschnitte aus unterschiedlichen Leben von Menschen, die aus verschiedenen Gründen nachts nicht zur Ruhe kamen. Wäre er durch Köln gelaufen, wer weiß, vielleicht hätte er auch bei mir geklingelt. Obwohl ich mich eigentlich bemühe, nachts kein Licht zu machen, sondern mit dem auszukommen, was von draußen durch Laternen und Mond hineinscheint. Wenn ich wach bin, sitze ich meistens auf dem Sofa, starre auf das iPad und hoffe darauf, müde zu werden und zurück ins Bett gehen zu können.
Das Sofa als Ort, um meine Frau nicht mit meinem herumwälzen im Bett zu stören, aufzuwecken. Schlaflosigkeit gibt es bei mir, wenn der Kopf zu voll ist. Wenn Gedanken darin toben, die innere Anspannung zu groß ist. Mitunter sitze ich rund eine Stunde auf dem Sofa, bis ich so erschöpft bin, dass ich im Bett wieder einschlafen kann. So was kommt bei mir manchmal vor. Also weder selten noch ab und zu. Manchmal. Knapp an regelmäßig vorbei.
Allerdings kann ich ansonsten nicht behaupten, einen „normalen“ Schlaf zu haben. Also normal würde ich durchschlafen, beziehungsweise nur ein mal in der Nacht aufwachen. So was kenne ich nicht. Seit dem ich mich erinnern kann, habe ich nicht durchgeschlafen. Deutlicher ausgedrückt: mein ganzes bisheriges Leben besteht aus Schlaf, der von mindestens drei Wachphasen unterbrochen ist. Keine Ahnung, ob das eine Schlafstörung ist. Wenn, dann wäre es eine, die ich schon immer hatte. Üblicherweise wache ich nachts auf, gehe zur Toilette, gehe in die Küche, trinke etwas, dann wieder ins Bett — und schlafe weiter, bis ich dann in zwei bis zweieinhalb (manchmal erst drei) Stunden wieder aufwache. Acht Stunden am Stück schlafen? Kenne ich nicht, kann ich mir daher auch nicht vorstellen.
Was ich dagegen recht gut kann wird auf Neudeutsch als „Powernapping“ bezeichnet. Ein Nickerchen zwischendurch, meist morgens im Zug. Angeblich macht das stark, fit und cool. Bestätigen kann ich das nicht. In fühle mich danach zwar erfrischt, sehe aber etwas zerknittert aus, was mein Hemd dann auch meistens ist.
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Ich kann mich auch nicht daran erinnern, jemals durchgeschlafen zu haben. Andere Menschen haben auch diese Wachphasen nach dem Tiefschlaf, etwa alle 3 Stunden, müssen da aber nicht aufstehen und erinnern sich auch nicht daran. Ich hab schon seit 14 Jahren verschiedene Arte von Schlafstörungen, meistens weiß ich nicht wie es ist, ausgeschlafen zu sein. Man gewöhnt sich dran.
„Man gewöhnt sich dran“ — ja, das ist es wohl leider. Erinnern kann ich mich an jede Unterbrechung. Was aber definitiv nicht funktioniert: Eine gute Idee bis zum nächsten Morgen behalten. Wenn ich mir das nicht in der Nacht sofort aufschreibe, hat sich die Idee bis zum Morgen verflüchtigt.
ich kenne das, ich habe auch schon zeit meines lebens immer wieder mit schlafstörungen zu kämpfen. bei mir gibt es jedoch gelegentlich auch nächte, die ich durchschlafe, das ist allerdings selten. ansonsten kann ich meist sonntags nicht einschlafen, wenn es ganz schlimm ist wache ich nachts auf und liege stundenlang wach. wirklich probate mittel damit umzugehen hab ich noch nciht gefunden.
Sonntags nicht einschlafen zu können ist dann noch mal ein besonderes Problem. Bei mir wurde es erst besser, seit dem der Montag auch ein Homeoffice Tag ist. Von Montag auf Dienstag ist es dann in der Regel nicht so schlimm wie von Sonntag auf Montag.