Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Das mit dem Glashaus und den Steinen ist so eine Sache. Vorsichtig ist hier angebracht. Wer mich kennt, weiss, das ich trotzdem immer gerne ein Fässchen Salz zur Hand habe. Insbesondere in den Fällen, wo andere bereits die eine oder andere Scheibe von innen eingeworfen haben.

Im Agentur-Alltag wird das, was Google „Page Speed“ nennt, immer wichtiger. Während sich statisches HTML ohne Javascript-Schnick-Schnack ziemlich gut auf 100% in allen drei Bereichen (Mobile Friendliness, Mobile Speed und Desktop Speed) optimieren lässt, wird es bei umfangreichen Projekten und Portalen schon deutlich schwieriger.

Test my Site

Test my Site

Heute berichtete die t3n im Artikel „Test my site”: Google launcht neuen Service zum Testen mobiler Websites über die neue Page Speed Seite von Google, auf der jeder recht einfach abrufen kann, wie es um eine bestimmte Seite bestellt ist. Jessy Kösterke konnte es sich nicht nehmen lassen, die Google Seite selber auf durch das Tool zu jagen. Böse, böse:

Sehr anschaulich ist, dass Think with Google seinen eigenen Test nur knapp besteht und einen „fair“-Score von 72 und 78 zu 100 für die Mobile- und Desktopgeschwindigkeit erhält.

So was sollte man vielleicht nur schreiben, wenn — wir erinnern uns, die Sache mit den Steinen und dem Glashaus. Nimmt man nämlich die t3n Seite selber, erzielt diese bei Mobile- und Desktopgeschwindigkeit lediglich ein „Poor“.

t3n im Glashaus

t3n im Glashaus

Klar, ich habe meinen Blog hier auch mit Test my Site getestet. Sieht insgesamt ordentlich aus, dafür dass ich die Seite alleine mache und zudem mit Instagram (geht seit heute wieder) sowie Twitter zwei Schnick-Schnack Sachen eingebaut habe, die sich negativ auswirken. Von Hause aus ist WordPress, wie ich finde, ordentlich aufgestellt. An ein paar Schrauben kann man noch drehen um das Ganze noch besser zu machen. Relevant ist auf jeden Fall die Menge der installierten Plugins (weniger ist mehr) und die Qualität des Themes. Bei einem Versuch mit einer Test-Domain und dem Standard-Theme „Twenty Sixteen“ von WordPress zeigte sich tatsächlich, dass allein zwei aktivierte Plugins einen erheblichen Unterschied machen können — sofern sie CSS und Javascript im Frontend der Webseite laden.

Die eigene Nase

Die eigene Nase

Wer den Pagespeed ernst nimmt (und das sollte man eigentlich), hat, hat unter Umständen etwas Arbeit vor sich. Arbeit, die man allerdings nur angehen kann, wenn man WordPress selber bei einem Provider hostet. So liefern zum Beispiel einige Blogs bei wordpress.com unterirdische Ergebnisse, ohne das man dort selber viel ändern könnte.

Interessant in diesem Zusammenhang ist im Übrigen, dass die Bedeutung von validen HTML in der Diskussion mit Kunden erheblich abgenommen hat (liegt wohl auch an Standards, Frameworks die sich durchgesetzt haben). Solange die Seite gut aussieht und auf den gängigen Plattformen funktioniert, ist alles in Ordnung. Hier ist der Pagespeed der neue Heilige Gral.

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