Unregelmäßige Lesers dieses Blogs können schon mal den Eindruck gewinnen, mein liebstes Hobby sei es , mich über Missstände aufzuregen. Tatsächlich ist es vielmehr so, dass ich über einige Dinge schreibe, um mich eben nicht aufzuregen. Das Blog als Ventil, wenn man so will. Will ich aber hier nicht vertiefen, sondern über eines meiner wirklichen Hobbys schreiben.
Das Spielen von Brettspielen gehört definitiv dazu, was sich unter Umständen auch erraten ließe anhand einiger Artikel — ebenfalls hier im Blog. Um ein Brettspiel soll es heute zum wiederholten Mal gehen. Krosmaster, darüber schrieb ich etwas ausführlicher Anfang des Monats, nach dem ich über die iOS-Version stolperte. Aus dem damals angedeuteten mehr ist wirklich mehr geworden. Die Grundbox, Frigost Erweiterung, Dunkle Helden, und ein paar andere Figuren. Weitere werden sicher noch folgen, obwohl schon das Grundset ausreicht. Genau das Basisspiel spielen meine Frau und ich derzeit intensiv, zudem zocke ich noch die eine oder andere digitale Partie, soweit es die Zeit zulässt.
Erstaunlich finde ich dabei, wie viele unterschiedliche Wege zum Ziel es gibt. Vor allem auch, wenn schnell sich das Blatt wieder wenden kann. Ich kann behaupten, mittlerweile eine ganze Menge Brett- und Kartenspiele zu kennen. Auch mit Vertreter der Sammel-Fraktion bin ich vertraut. Und immer gab es den einen oder anderen Punkt, der mir nicht ganz so gut gefallen hat. Krosmaster hat es geschafft, in meiner Liste mit Top-Spielen in kurzer Zeit an eine der oberen Position zu kommen. Bei Krosmaster passt vieles zusammen (und den Sammelcharakter kann man getrost ignorieren).
So ist zum Beispiel die Spieldauer angenehm. Mit etwa 30 bis 45 Minuten kommt man aus, es reizt dann häufig zu einer weiteren Partie. Entscheidend ist aber, dass wie bereits angedeutet ein Sieg niemals ganz sicher ist. Ein unvorsichtiger oder unüberlegter Schritt reicht aus. Was wiederum mit den verschiedenen Wegen verbunden ist, auf denen man zum Sieg schreiten kann.
Holen wir zu Erklärung etwas aus. Bei Krosmaster dreht sich alles um die Gewinngroschen. Jeder Spieler erhält zu Anfang sechs Stück, einen freie („wilde“) Gewinngroschen kann von einem Spieler gekauft werden, wenn er ein so genanntes Dämonenfeld betritt. Dazu liegen auf dem Spielfeld verteilt Kama-Münzen, die eingesammelt werden wollen. Für zehn dieser Münzen gibt es einen Gewinngroschen. Den ersten aus dem Vorrat, alle weiteren werden dem anderen Spieler abgenommen.
Wer keine Gewinngroschen mehr hat, verliert das Spiel. Jede Spielfigur hat eine Stufe, die der gleichen Anzahl an Gewinngroschen entspricht. Bringe ich die Lebenspunkte einer Figur auf Null schalte ich die Figur nicht nur aus, sondern erhalte von meinem Gegenspieler die entsprechende Anzahl an Gewinngroschen. Zusätzlich bedeutet jeder Wurf am Anfang des eigenen Zuges, der zwei gleiche Symbole zeigt, den Verlust eines Gewinngroschens bei beiden Spielern. Die erwürfelten Boni können dann eigene Spielfiguren zugewiesen oder aber in Kamas eingetauscht werden. Dieses Geld hat also eine strategische Funktion, zumal man damit auch auf den Dämonenfelder zusätzliche Ausrüstung kaufen kann, die die eigenen Figuren stärken.
Hier ist dann die Frage, ob man lieber alles darauf setzt, Kamas in Gewinngroschen zu verwandeln oder aber die Figuren so stark macht, dass sie ordentlich Schaden austeilen können.
Möglich ist es auch, ein paar sehr günstigen Figuren zu nehmen und damit entweder schnell Kamas auf dem Spielbrett einzusammeln oder aber sich gezielt eine passende gegnerische Figur auszusuchen, um diese auszuschalten. Der Stresswurf (der die Boni ermöglicht und Gewinngroschen kosten kann) wirkt auch wie ein Timer. Die Spieler können sich nicht mit ihren Figuren verstecken, weil ihnen früher oder später die Gewinngroschen ausgehen. Dann kann bereits ein verbleibender Gewinngroschen über Sieg oder Niederlage entscheiden.