Wer kennt es nicht, wenn man wieder im Film jemand beerdigt wird: „Asche zu Asche, Staub zu Staub…“. Auf den bisherigen realen Beerdigungen (mögen sie auch künftig eher spärlich sein) habe ich so was noch nicht gehört. Aber es geht gar nicht um die Beerdigung von Verstorbenen, sondern eher um die von Hoffnungen. Zum Beispiel die Hoffnung, das ein gekaufter Gegenstand immer exakt zu bleibt, wie er gekauft wurde.
Dinge nutzen ab. Insbesondere dann, wenn Menschen sie in die Hände bekommen. So ist einw Küche ein Gebrauchsgegenstand. Kratzer und Flecken sind normal. Bei Barbour-Jacken gab es mal den Spruch, dass so was eine Form von Auszeichnung darstellt. Abgesehen davon gibt es auch noch Idioten, die sie eine kaputte Jeans neu kaufen.
Je eher man sich eine gewisse Gelassenheit im Umgang mit Gegenständen des (täglichen) Gebrauchs zulegt, desto besser. Zugegeben, mir fällt so was schwer, auch wenn ich die schlimmste Phase wohl hinter mir habe — hoffe ich zumindest. Manchmal gibt es jedoch Momente, wo sich mein Puls schlagartig erhöht, wenn ich etwas entdecke, was so nicht sein sollte. So war es auch gestern, beim entwickeln der Bilder von Samstag.
Wunderschön strahlend blauer Himmel, man freut sich, stutzt, schaut noch mal. Runde Flecken mitten im Himmel. Immer an der gleichen Stelle, auf allen Fotos, die im oberen Bereich (Himmel) sehr hell sind. Panik. Man fängt an zu googeln.
Recht schnell wusste ich dadurch, dass es sich bei den Flecken um Staub auf dem Kamerasensor handelt. Diese so genannten Sensorflecken, tatsächlich befindet sich der Staub auf der dünnen Glasplatte davor, die als Infrarotspeerfilter dient, sind nicht untypisch. Eher eine lästige Erscheinung bei Kameras mit Wechselobjektiven.
Die ungefährlichste Art, sie loszuwerden führt über Lightroom. Dort gibt es im Modus „Entwickeln“ das Werkzeug „Bereichsreparatur“. Was man mit bloßem Auge unter Umständen (je nach Pingeligkeit) nicht sieht, wird gut sichtbar, wenn man „Bereiche anzeigen“ aktiviert und den Regler vollständig nach rechts aufzieht.
Nun ist so was aber eine Vorgehensweise, die sich den Symptomen, nicht aber der Ursache zuwendet. Bei 130 Bildern wird das auch mit der Zeit lästig. Also muss wieder Tante Google befragt werden. Glücklicherweise ist man nicht allein. Zudem gibt es weit größere Hypochonder. Sucht man nach „Sensorreinigung“ öffnet man die Kammer des Schreckens. Eine Vielzahl der Empfehlung würde ich auf keinen Fall selber ausprobieren. Sinnig erscheint mir, den Empfehlung des Herstellers der Kamera (in meinem Fall Sony) als Richtschnur zu nehmen. Dort heisst es, man könne einen Blasebalg verwenden. Einen solche habe ich mir bestellt (und wieder die Erfahrung gemacht, dass es erheblich günstiger geht als bei amazon) und werde das am kommenden Wochenende ausprobieren.
Dabei hoffe ich, damit auszukommen, denn ein Feuchtreinigung, wie es so mancher Fotograf empfiehlt, traue ich mir einfach nicht zu. Bis zur photokina ist es noch etwas hin, also fehlt die Möglichkeit, sich das vor Ort von einem Experten zeigen zu lassen. Bliebe dann nur noch der Gang in ein Fotofachgeschäft. Wo man zurecht Geld verlangt, was auch völlig in Ordnung ist, denn bei einem Profi sollte die Kamera auch in guten Händen sein — und wenn nicht, zahlt er eine neue.