Von allen guten und bösen Geistern verlassen

„Mit Fisherman’s bin ich dein Freund“ — sang Westernhagen zwar nicht, aber als Begleiter bei Wanderungen eignen sich die Eucalyptus-Menthol Pastillen hervorragen, auch wenn gerade meine Lieblingssorte in Kölner REWE-Märkten kaum zu bekommen ist. Aber gut, es geht hier weder um Werbung noch um die lokale Einkaufssituation, sondern um Karten und Wege. Und wenn die Einleitung etwas abwegig ist, trifft es im Grunde die Sache ziemlich gut auf den Punkt. Mangels überzeugenden Wetter pausiere ich derzeit mit Wanderungen, kann die Zeit aber effektiv nutzen zur Planung und somit zur Vorbereitung neuer Strecken. Material dafür habe ich genug, denn allein schon im wander magazin finde sich „bergeweise“ Wege. Darunter zertifizierte Wanderwege mit eigener Webseite, wie zum Beispiel der neanderland STEIG. Für eigene Abenteuer kann man dort die GPX-Dateien herunterladen und loslaufen – theoretisch.

e-zara / Pixabay

Praktisch gesehen gehöre ich mittlerweile in Bezug auf das Wandern zu den Menschen, die Empfehlungen von Mitmenschen mit mir Erfahrung ernst nehmen. Wenn Mitarbeiter im Ausrüstungsgeschäft ebenso wie Autoren davor warnen, den Daten blind zu vertrauen, dann ist da was dran. Eine GPX-Datei ist, wenn man sich etwas mit der Materie beschäftigt, eine Ansammlung von Koordinaten, die miteinander verbunden sind. Dabei spielen geographische Beschaffenheit vor Ort und die Karte, die man als Wanderer benutzt, erstmal keine Rolle. Mit anderen Worten: ein Track kann zwei Punkte in gerade Linie miteinander verbinden, auch wenn dort kein Weg entlang führt.

Letztendlich entscheidet vor Ort immer der gesunde Menschenverstand. Bei der Planung am Rechner dagegen bleibt einem nichts anderes über, als sich mit unterschiedlichen Karten zu behelfen. OpenStreetMap ist eine der kostenlosen Quellen auch für BaseCamp von Garmin, aber nicht jede Karte, welche die Daten von dort bezieht, ist auch gleichermaßen brauchbar. Mangels Garmin „Topo Deutschland V7 PRO“ (siehe Spenden-Button auf der rechten Seite) verwende ich derzeit die Freizeitkarte und die Generic Routable (new style) mit dem Ausschnitt für Deutschland. Beide sind auf dem jeweils neusten Stand und doch sind manchmal Wege auf der eine besser eingezeichnet als auf der anderen.

Eigentlich immer muss ich die aus einem Track erstellte Route von Hand nacharbeiten, was nicht immer gelingt. Weil die Daten auf der Karte fehlen, weil der Track selber Merkwürdigkeiten aufweist oder aber, weil das was an Informationen unter der sichtbaren Karten liegt nicht ausreicht, um die Route richtig zu erstellen. Beschrieben hatte ich das Phänomen schon vor über einer Woche hier im Blog. Mittlerweile habe ich dazugelernt, schau mich auch immer wieder nach weiteren Karten um. Dabei fallen viele Webseite, die Material anbieten, einfach weg, weil die Dateien ausschließlich für die Windows-Version von BaseCamp geeignet sind.

Aber gut, ich sollte mich nicht beschweren. Schließlich kann ich froh darüber sein, dass es von Garmin überhaupt eine Software für Mac OS gibt. Hersteller anderer Navigationsgeräte verzichten darauf oder haben grundsätzlich keine eigene Planungssoftware im Angebot.

Dankbar sollte ich in jedem Fall auch für das Material sein, was OpenStreetMap kostenlos zur Verfügung stellt. Weltweit arbeiten hier zahlreiche Menschen unentgeltlich zusammen, um das Projekt zu stemmen. So was verdient Respekt. Als Laie kann ich zudem nicht im Detail beurteilen, woran genau manchmal das Routing scheitert. Ist es die Karte und deren Daten oder BaseCamp, das bei der Berechnung Schwierigkeiten hat? Beim neander STEIG erzielte ich online via komoot bessere Ergebnis, obwohl dort auch die OSM-Karte als Grundlage verwendet wird. Schade nur, dass sich in BaseCamp nicht auf Google Maps zurückgreifen lässt.

Wirklich äußerst positiv aufgefallen ist mir im Übrigen der Natursteig Sieg. Im Normalfall, wie zum Beispiel beim Bergischen Weg oder neander Steig, verwende ich viel Zeit darauf, die Etappen so anzupassen, dass sie an einem Bahnhof starten oder auch enden — damit man öffentliche Verkehrsmittel für An- und Abreise nutzen kann. Beim Natursteig Sieg ist das überflüssig, denn dort ist das bereits in den Etappen selber berücksichtigt. Lieber Siegerländer, ihr seid großartig! Davon könnten sich andere Wanderregionen eine Scheibe abschneiden.

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