Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Nachrichten aus dem Kaninchenbau, in dem ich mich von heute bis Mittwoch verstecke. Karneval und ich, wir haben es durchaus miteinander versucht, sind aber beide zur Einsicht gelangt, dass es mit uns nicht klappt. Man mag das schade finden, aber es ist halt so.

Während also andere feiern, schließe ich mich zu Hause ein. Das Wetter passt ganz gut, ich verpasse kaum etwas. Das einzige Problem hier in Köln ist die Versorgungslage für Nicht-Karnevalisten. Rechtzeitiges bevorraten wie vor Katastrophenfällen und Feiertagen ist angesagt. An Weiberfastnacht, Rosenmontag und Veilchendienstag schließen die meisten Geschäfte bereits um 13 Uhr. Als Imi lernt das man recht schnell, auf die harte Tour. Irgendwo essen gehen kommt natürlich aus Gründen nicht in Frage.

RyanMcGuire / Pixabay

Während andere heute morgen schon mit dem Vorglühen zu Gange waren — ernsthaft, hier wird schon um 7 Uhr Alkohol in sich hineingeschüttet — beeilte ich mich, noch schnell zum örtlichen Supermarkt zu kommen. Hamsterkäufe. Um so eine Zeit einzukaufen, hat auch was für sich. Ungestört von anderen Kunden (außer Gestalten, die sich aber nicht in der Kühlabteilung sondern bei den Spirituosen herumtreiben) lässt es sich besonders schnell einkaufen. Der Einkaufswagen flutscht nur so durch die Gänge, andere Kasse keine Schlange.

Wieder zu Hause wurde dann von Spotify angeworfen, denn Radio, insbesondere eine der WDR-Stadtion, meidet man heute besser. Pop und Klassik, ganz ohne Alaaf und Helau.

Normalerweise dudelt das im Hintergrund, wirklich Gedanken mache ich mir über die Texte nicht. Ein paar Songs sind eher Durchschnitt, andere ziemlich ok. Und bei anderen finde ich den Refrain witzig, wie zum Beispiel die Zeile „You can’t have no fun with an unloaded gun“, besonders dann wenn man die doppelte Verneinung überhört. Wie dem auch sei, heute blieb mir dann das Lachen im Hals stecken, als ich mir den Songtext von „My Dad Says That’s For Pussies“ der Bloodhound Gang mal durchlas.

Im Text sind diskriminierende Anspielung enthalten wie

This Fairtrade coffee tastes like gay

oder

A real man never uses hair product unless he’s black

Möglicherweise mag das ironisch gemeint sein. Zumindest im Netz habe ich nichts einschlägiges über die Musiker gefunden. Außer das einer von ihnen für ein Schwulemmagazin schreibt, sie als mitunter geschmacklos gelten und in Russland Einreiseverbot haben. Mit anderen Worten, ich weiß nicht was ich von den Jungs halten soll. Da macht es mir Karneval schon deutlich einfacher.

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