Nach einer Apple Keynote morgens ins Büro zu kommen ist schon ein Stück weit wie der erste Schultag nach den Sommerferien. Alle erzählen, wie es für sie war, welche Eindrücke sie mitgenommen haben. Auch bei uns in der Agentur ist die Keynote beziehungsweise das, was von Apple vorgestellt wurde, heute Thema. Bezüglich des neu vorgestellten iPad pro meinte ein Kollege, er sieht schon in ein paar Jahren den Einspieler von Apple, wo jemand mit einem 42 Zoll iPad auf dem Sofa sitzt. Stimme im Hintergrund dazu „The iPad that replaces your TV.“
Fangen wir aber von vorne an und gehen durch die Neuerungen durch, die gestern serviert wurden. Neue Armbänder für die Apple watch. Nett, interessiert mich aber genau so wenig wie watch OS 2. Oder Modelle in Rosa. Nach wie vor werde ich mir keine Uhr von Apple kaufen.
Genau so sieht es in Bezug auf das bereits erwähnte iPad Pro aus. Ein 12,9 Zoll Display ist mir viel zu groß. Noch immer habe ich ein iPad mini und ein iPad Air, weil ich beide Größen brauche — und eigentlich genau eine große dazwischen hätte. Das iPad Pro mag hat ein paar nette Gimmicks, sicher. Eine ansteckbare, Smart Keyboard genannte Tastatur. Also genau so eine, wie es bei Microsoft Surface gibt. Mit dem Unterschied, dass auf den Surface Tablets ein Betriebssystem läuft, mit dem man ungleich mehr machen kann. Nun ja.
Dann hat das iPad pro einen Eingabestift. Ein Stift für ein iPad? Hat nicht Steve Jobs mal gesagt, so was würde es beim iPad nicht geben? Seit seinem Tod hat sich einiges geändert bei Apple, leider.
Wirklich interessant finde ich die vier Lautsprecher. Das dürfte in der Praxis einen guten Klang ergeben (Apple versteht was von Audio). Vier Lautsprecher hätte ich allerdings auch gerne künftig in den kleineren iPads — genauso wie die Option, dort auch Tastatur und Stift verwenden zu können. Bei einem Gerät von der Größe eines iPad Pro greife ich gleich lieber zu einem Mac Book Air. Damit gibt es einfach mehr Möglichkeiten. Hier wäre es interessant, wenn Apple ein Touchdisplay verwenden würde und eine abnehmbare Tastatur.
Gefreut habe ich mich über das neue iPad mini 4, welches jetzt in der Leistung zum iPad Air 2 aufschließt. Leider ein Jahr zu spät. Wäre das im letzten Jahr bereits so gewesen, hätte ich mir wohl statt eines iPad Air 2 ein iPad mini gekauft. Das iPad mini in der ersten Genration ist nach wie vor das Gerät, was ich täglich mit mir herumtrage, während das iPad Air 2 hauptsächlich zu Hause zum Einsatz kommt.
Lange hat es gedauert, jetzt wurde endlich ein neues Apple TV vorgestellt. Aus meiner Sicht eine konsequente und notwendige Weiterentwicklung. Die Zielgruppe sind nicht nur Serienjunkies, sondern auch Casual Gamer, die iOS Spiele auf dem Fernseher spielen können. Unterstützt von der neuen Fernbedienung, die „Siri Remote“. Tuchoberfläche, Bewegungssensor, Spracherkennung — Apple hat in das kleine Ding eine Menge hineingepackt und zum spielen auch noch eine Handschlaufe spendiert (als separates Zubehör erhältlich). Der Akku der Fernbedienung lässt sich bei Erschöpfung über ein Lightning Kable laden. Meine Frau und ich mussten nicht lang überlegen und haben das neue Apple TV schon mal in Gedanken unter unseren Weihnachtsbaum gelegt.
Das neue iPhones kommen würde, war ziemlich sicher. Wieder mit einem s im Namen als Weiterentwicklung der 6er-Reihe. Verbaut wurde eine Kamera mit 12 Megapixel so wie der neue A9 Prozessor. Hat meine Frau, die wieder an der Reihe ist mit einem neuen iPhone, erstmal nicht überzeugt. Sie stand auch kurz davor, sich noch mal ein 5s zu kaufen, weil ihr die 6er Reihe überhaupt nicht zusagt. Dann wurde aber 3D Touch gezeigt. Eine spürbare Verbesserung in der Bedienung, die man als Informatiklehrerin selbstverständlich umgehend benötigt — meine Frau hat ja auch eine Apple watch.
Unterm Strich gab es für mich persönlich gestern Abend zwei wirklich interessante Meldungen. Zum einen werden die Preise für Speicher in der i-Cloud reduziert – für das gleiche Geld bekommt man jetzt mehr Speicherplatz beziehungsweise zahlt weniger für den gleichen Platz. Für mich stellt sich die Frage, ob ich wirklich 200 GB benötige, wenn es eine interessante Option für 50 GB gibt. Dadurch, dass ich wohl bedingt durch die neue Kamera mich mit Lightroom beschäftigen werden, muss ich in diesem Zusammenhang insgesamt noch meine Fotoverwaltung neu überdenken.
Di zweite Meldung bezog sich auf die finale Version von iOS 9. Am 16. September ist es so weit. Dann freut sich mein iPad Air über Multitasking im Split View.