Seit Karfreitag waren meine Frau und ich etappenweise unterwegs auf Strecken des Jakobswegs in Deutschland. Über einzeln Strecken hatte ich hier im Blog bereits geschrieben, Bilder von Eindrücken entlang der Strecke gibt es drüben bei Instagram. An eines dachte ich bis heute allerdings nicht: welchen Eindruck das auf Freunde und Bekannte macht. Vorhin im Lieblingsweinladen traf mich es mich dann unvorbereitet:
Wir dachten, es wäre was schlimmes passiert.
Nein, es ist nichts schlimmes passiert. Es gibt zwar eine berufliche Entwicklung bei meiner Frau, aber das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Es sind eher zwei unabhängige Ereignisse. Warum Jakobsweg? Die kürzeste Antwort darauf wäre: Weil wir es können. Darin liegt schon ein großer Teil der kompletten Antwort.
Von den vielen Wanderstrecken in der Umgebung und auch solchen, die unmittelbar in Köln beginnen, war es der Jakobsweg, den wir uns ausgesucht haben. Weniger aus religiösen Motiven heraus, denn als Herausforderung, der man sich zumindest einmal in seinem Leben gestellt haben sollte — zumindest meiner Meinung nach.
Die erste Strecke, die wir gelaufen sind, war der Jakobsweg von Köln nach Aachen. Damit fingen wir in den Osterferien, an Karfreitag, an. Die Strecke nach Aachen ließ sich wirklich prima in Etappen unterteilen, die man gut wandern und dabei auch abends wieder mit dem Zug nach Hause fahren konnte. Eine gute Vorlage für Tagestouren, die vollkompatibel sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln (bisher kannten wird das nur vom Kölnpfad). Diese Art des Etappen-Wanderns war für mich auch gleichzeitig Anlass für das Projekt Wandersehnsucht — dort geht es vornehmlich um genau das, Strecken, die man an einem Tag gut wandern kann und abends wieder zu Hause ist.
Nach dem wir es bis Aachen geschafft hatten, nahmen wir uns die nächste Option vor, die ein Zusammenspiel von Wandern und Bahn fahren ermöglichte. Für uns war das der Jakobsweg von Köln nach Trier, den ich zunächst bis nach Dahlem plante. Alles in Etappen, die eine Rückkehr mit dem Zug am selben Tag möglich machen. Weitere Strecken sind in Vorbereitung, die Strecken werden künftig dann auf der Webseite von Wandersehnsucht zu finden sein.
Also, eigentlich wirklich ganz banal, warum wir denn auf dem Jakobsweg unterwegs waren und auch noch eine Zeit lang unterwegs sein werden. Nicht schlimmes treibt uns an, sondern die Lust an der Bewegung in freier Natur, was wir auch gerne weiterempfehlen. Ist auch ein schöner Ausgleich zu den anderen Hobbys, die wir haben — und man kann sich dann Schlemmerabend wie gestern im Grubers kalorientechnisch leisten.