Von allen guten und bösen Geistern verlassen

Es gibt bei mir eine Eigenschaft, die sowohl Stärke als auch Schwäche sein kann. Bei bestimmten Problemen und Problemstellungen tendiere ich dazu, mich zu verbeissen. Dann lasse ich das Problem so lange nicht mehr los, bis ich es endgültig gelöst habe. Auf das Endergebnis bezogen ist so was eine feine Sache, wenn man lediglich vom Resultat profitiert. Muss man aber investierte Zeit und Nutzen abwägen, sieht es unter Umständen etwas anders aus, den das Verbeissen bedeutet schließlich auch, dass ich erst bei einer vollständigen Lösung loslasse.

Hans / Pixabay

Für eine von außen betrachtete Kleinigkeit können so schon mal locker zwei Stunden ins Land ziehen. Was zum Beispiel heute morgen der Fall war. Bedingt durch den Umstand, dass meine Frau zu 1. Stunde in der Schule sein musste, saß ich recht früh im Home Office am Schreibtisch. Zwei Stunden vor der eigentlich Arbeitszeit, die ich mit der Erledigung von einer Menge privatem Kram ausfüllen wollte. Geschafft habe ich dann im Endeffekt nur genau eine Sache.

Zur Erklärung muss ich etwas ausholen. Bei einer TYPO3-Seite die ich betreue wird ein Galerie-Plugin (nein, nicht von mir) verwendet. Kürzlich hinzugefügte Bilder wirkten als Thumbnails extrem dunkel — anders als im Original. Ein aufhellen der Originalbilder (die naheliegende Lösung) brachte keinen Erfolg. Also fing ich an, über das Installtool von TYPO3 an den Einstellungen von Image Magic herumzuschrauben. Und leerte dabei den Cache (das hier ist nur die zusammengefasste Kurzform…). Die dunklen Bilder sahen noch genau so aus. Schlimmer noch, alle Bilder, die bisher ein ganz normal helles Thumbnail hatten, waren jetzt auch deutlich dunkler. Noch schlimmer: auch in der Seitenanzeige der Bilder waren diese deutlich dunkler geworden.

Viel, viel später kam ich dahinter, dass der Provider (Danke für gar nichts Strato!) die Image Magic Version aktualisiert hatte. Da Image Magic je nach Version und Minor Release anders tickt, wirkte sich das auf die neu hochgeladenen Bilder aus und zeigte sich zunächst auch nur dort. Durch das Leeren des Caches stieß ich eine Neuberechnung aller Bilder an — mit der bereits erwähnten Auswirkung.

Immer wieder probierte ich neue Einstellungen in TYPO3, wobei ich den Eindruck hatte, alles nur noch schlimmer zu machen. Ich war schon wirklich fast den Tränen nahe, als ich auf den Artikel von Jörg Bösche, „TYPO3 CMS: Dunkle Bilder & lange Ladezeiten mit Image Magic \>=6.7.5-5“, stieß.

Zwar bezog sich seine Empfehlung auf eine höhere Version von Image Magic (und auch TYPO3), aber der Parameter -set colorspace RGB in der Eigenschaft im_stripProfileCommand funktionierte trotzdem tadellos bei meiner Installation. Mein Tag war somit gerettet.

Sicher, ich bin froh, dass ich das Problem lösen konnte und will auch gar nicht wissen, was ich noch alles angestellt hätte, wenn dem nicht so gewesen wäre. Aber es ist zumindest eine Überlegung wert, sich für den Fall der Fälle eine Art Exit-Strategie zurecht zu legen. Klug wäre es wohl auch, sich die Einstellungen, an denen man Veränderungen vornimmt, zu notieren. Wobei das in diesem speziellen Fall auch nichts gebracht hätte. Man wünscht sich dann einen Hostinganbieter, der bei Veränderungen auch mal seine Kunden informiert.

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