Für mich ist einschlafen weniger als durchschlafen ein Problem. Es gibt keine, wirklich keine Nacht, in der ich abends einschlafe und ohne Unterbrechung morgens wieder aufwache. Das ist völlig unabhängig von sämtlichen Faktoren. Einzig und allein variiert die Häufigkeit, also wie oft ich in einer Nacht aufwache. Unter zwei Mal habe ich es hier auch noch nie geschafft. Und mit „noch nie“ meine ich mein gesamtes bisheriges leben so weit ich mich zurück erinnern kann.
Das umfassen entsprechend einen deutlich größeren Zeitraum bisher, in dem es weder Tablets noch Handys gab, die einen durch ihr blaues Licht angeblich am Einschlafen hindern.
„Das ist blaues Licht.“
„Und was macht es?“
„Es leuchtet blau.“
Quelle: Rambo III
Die besondere Wellenlänge des blauen Lichts soll derart auf unser Nervensystem wirken, dass wir wieder munter werden. Angeblich wirkt das Licht dabei wie Koffein, welches wir im Kaffee genau so wenig sehen wie das blaue Licht, denn für uns wirkt es eigentlich weiß.
Meiner persönlich Meinung nach es weniger das Licht Schuld als der Umstand, dass wir uns geistig vor dem Schlafen noch mit anregenden Dingen beschäftigen. So kann eine einzige gelesen E-Mail so viel Stresshormone ausschütten, dass wir die ganze Nacht über wach bleiben. Das würde im Übrigen auch funktionieren, wenn jemand die Mail ausdruckt und uns vorliest, so das wir selber die Augen geschlossen haben können — während wir zuhören und uns aufregen.
Wissenschaftlich belegen kann ist leider nicht, mir bleibt es nur, aus den eigenen Erfahrungen zu schöpfen. Da ich, wie einleitend erwähnt, in der Nacht häufiger wach werde. Dabei liege ich dann nicht einfach nur schlaflos herum, sondern gehe zur Toilette, trinke anschließen einen Schluck Wasser, bevor ich mir dann für ein paar Minuten das iPad schnappe. Ein paar Feeds lesen, noch mal auf Twitter schauen. Manchmal notiere ich mir noch Passagen aus einem Traum oder eine Idee, damit die bis zum nächsten Morgen nicht verflogen ist. Anschließend lege ich mich wieder ins Bett und schlafe sofort, wirklich sofort wieder ein.
Würde blaues Licht wirklich zuverlässig vom einschlafen abhalten, hätte ich das wohl mit Sicherheit schon selber festgestellt. Aber ich will mich gar nicht zum Maßstab machen, es ist viel einfach, wenn man nach Einbruch der Dunkelheit etwas spazieren geht, quasi eine kleine Feldstudie unternimmt.
Vorbeigehend an den Häusern sieht man aus den Wohnzimmern von den Empfangsgeräten (Fernseher) her ein bläuliches Licht ausgehen. Gespenstisch scheint es nach draußen. Drinnen wird entweder eine Sendung verfolgt, oder aber bereits auf dem Sofa geschlafen. Wer kennt sie nicht, die Menschen die vorm Fernseher einschlafen? Wirklich hinderlich beim Einschlafen sind also weniger die elektronischen Geräte als merkwürdige Studien, in denen wieder etwas belegt werden soll. So was macht nur schlechte Laune und die raubt einem auch den Schlaf.